Das sagt Österreich

VdB ist nach 100 Tagen Enttäuschung

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner

Alexander Van der Bellen ist seit 100 Tagen Bundespräsident, doch die Begeisterung der Wähler darüber hält sich in Grenzen. Im Gegenteil: Es hat eine regelrechte Van-der-Bellen-Dämmerung eingesetzt.

Die aktuelle Umfrage von Research Affairs bringt für den „Ersatzkaiser“ in der Hofburg ein niederschmetterndes Ergebnis. Nur noch 33 % der Österreicher sehen VdB „positiv“, 30 % „negativ“. Mit dem Saldo von nur noch plus 3 % ist Van der Bellen der mit Abstand am schlechtesten bewertete Präsident dieser Republik. Fischer hatte selbst in schlechtesten Zeiten immer plus 30 % …

Van der Bellen hat es in keinster Weise geschafft, den Schwung seines Wahlkampfs, die Unterstützung der Bürger mit in sein Amt zu bringen. Er amtiert wie ein müder Amtsnotar.

In den ersten 100 Tagen hat er kein einziges Wort der Kritik an der Regierung über die Lippen gebracht. Er schweigt aber auch zur Türkei, zu Syrien, zu Trump. Irgendwie wirkt er wie ein Präsident der vollen Hosen – mutlos, kraftlos, ohne Zukunftsvision, ohne Reformansagen. Das Gegenteil seiner Wahlversprechen.

Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: VdB arbeitet brav, hat viele Termine, besucht die Nachbarstaaten, hielt eine großartige Rede vor der EU – aber für einen Reformpräsidenten ist das zu wenig.

Sein „Kopftuchsager“ war der negative Höhepunkt der ersten 100 Tage. Als Prä­sident darf man so einen Schwachsinn nicht sagen. Der Kopftuchzwang im Islam ist für die große Mehrheit der Österreicher ein Symbol der Unfreiheit, der gescheiterten Integration, der Frauenfeindlichkeit. Da zu scherzen, ist völlig da­neben.

Einen Rücktritt verlangt so ein saudummer Sager nie und nimmer – aber es sollte ein Alarmsignal sein: Dass Van der Bellen in seinem Schlafkammerl in der Hofburg endlich aufwachen muss – und ein mutiger Reformpräsident werden soll. Dafür wurde er gewählt …

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