Das sagt ÖSTERREICH

Warum Rendi das Foto sogar nützen kann

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Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Seit Sonntagabend diskutiert halb Österreich (zumindest wenn es nach Social Media geht) über den Besuch von Pamela Rendi-Wagner im „Club 55“ in St. Tropez. Darf eine SPÖ-Parteichefin in ihrem Urlaub einen der nobelsten Beach-Clubs der Welt besuchen? Ja! Wie Rendi ihren (selbst bezahlten) Urlaub verbringt, ist ausschließlich ihre Sache.

Sollen Medien darüber berichten, dass Rendi in St. Tropez fotografiert wurde? Auch ja! Das hat nichts mit einer Neiddebatte zu tun. Das Foto wurde tausendfach auf Social Media geteilt und diskutiert – spätestens seitdem ist es Wahlkampfthema.

Taktisch klug war dieser Abstecher in den Luxus-Club sicher nicht. Allerdings geht es dabei nicht darum, dass Rendi SPÖ-Parteichefin ist. Auch bei jedem anderen Spitzenkandidaten wäre so ein Besuch mitten im Wahlkampf Gesprächsthema. Vor allem, wenn man davor medienwirksam einen Urlaub in Jesolo ankündigt.

Auf das Abschneiden der SPÖ bei der Wahl wird Rendis Urlaub ohnehin keinen Einfluss haben. Weder wird sie deswegen jemand wählen bzw. es nicht tun. Auch wenn der St.-Tropez-Trip in der Parteibasis wohl für das eine oder andere Naserümpfen sorgen wird.

So paradox es klingt: Vielleicht kann Rendi dieses Foto ja sogar nützen. Denn es zeigt, dass sie eben keine übergecoachte Politikerin ist, die alles vorab mit ihren Beratern abklärt. Und wenn Rendi in diesem Wahlkampf eine Chance haben will, dann muss sie ohnehin sie selbst sein.

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