Das sagt ÖSTERREICH

Wie lange hält Strache FPÖ noch am Schmäh?

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Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Das ÖSTERREICH-Interview von HC Strache war am Montag DAS innenpolitische Gesprächsthema. Damit wird die Posse um seinen Rauswurf endgültig zum Kasperl-Theater. Denn Strache erklärt in ÖSTERREICH, dass das eingesetzte Schiedsgericht gar nicht für seine Causa zuständig sei (was die FPÖ freilich umgehend dementierte).

Fest steht, der Polit-Fuchs Strache hält seine Partei seit Wochen am Schmäh. Die FPÖ schafft es offenbar nicht, ihn aus der Partei auszuschließen, weil man Angst vor einem monatelangen Rechtsstreit hat, an dessen Ende Strache vielleicht sogar wieder aufgenommen werden müsste. Die Blamage um das Nationalratsmandat von Philippa Strache dürfte der Wiener Partei noch immer in den Knochen sitzen.

Dass die One-Man-Show Strache die FPÖ dermaßen vor sich hertreibt, ist dennoch verwunderlich. Und zeigt einmal mehr, in welch desaströsem Zustand die Partei derzeit ist. Das Problem der FPÖ: Es gibt derzeit kein klares Machtzentrum. Anstatt endlich auf den Tisch zu hauen und Strache auszuschließen, schiebt die Parteispitze seit Wochen die Wiener vor. Und die Wiener Landesgruppe sitzt wie das Kaninchen vor der Schlange und fürchtet sich davor, dass Strache bei der Wien-Wahl 2020 mit einer eigenen Partei antritt.

Die FPÖ hat derzeit jedenfalls zwei Probleme: Wie wird sie Strache endlich los (ohne, dass er sich wieder zurückklagt)? Und wer gibt in der Partei künftig den Ton an? Solange diese zwei Themen nicht geklärt sind, ist ein Neustart für die Blauen in weiter Ferne.

 

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