Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

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Triple-A-Debakel fordert mehr Mut beim Sparen

Brutal. Jetzt ist das eingetreten, was ÖSTERREICH seit zwei Monaten berichtet: Die unbarmherzig brutale Ratingagentur Standard & Poor’s hat uns das Triple A entzogen, unsere Bonität herabgestuft – und langfristig unsere Kredite empfindlich verteuert.

Ärgerlich. Die Bonitäts-Abstufung kommt zu einem Zeitpunkt, wo Europa gerade mit viel Engagement einen Schuldenstopp und eine Konsolidierung versucht. Es verstärkt sich der Eindruck, dass die amerikanischen Investment-Agenturen, die an der Euro-Krise Milliarden verdienen, die EU unbedingt im Krisendruck halten wollen. Höchste Zeit, dass die EU endlich eine europäische Rating-Agentur ermöglicht und die Macht der US-Zocker bremst.

Genauso ärgerlich: Die US-Rating-Rambos bestrafen Österreich jetzt für das Engagement in Ost-Europa. Das vor Jahren in den USA noch bejubelte Engagement in Ungarn, am Balkan, in Italien wird jetzt zur Last.

Der Verlust des Triple A ist auch eine Watsche für unsere Opposition: Jetzt rächt es sich, dass FPÖ, BZÖ und Grüne der Regierung den nationalen Schulterschluss bei der Schuldenbremse verweigert haben. Ein Land, das sich beim Sparen nicht einig ist, wird von den Rating-Agenturen abgestraft.

Zu guter Letzt ist es eine ernste Mahnung an die Regierung, das Sparpaket nun zügig und einig zu verhandeln. Nur: Noch ist das Sparpaket der Regierung viel zu wenig ambitioniert.

Die Regierung muss bei ihrem Spar-Paket viel mutiger werden. Und die Opposition muss endlich mit an den Tisch. Das ist der wahre Auftrag nach dem Triple-A-Debakel.

 

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