Welche Chancen hat Fränkie-Boys Millionärs-Partei?
Drohung. Frank Stronachs sympathische Drohung, mit den Millionen seines Magna-Erfolgs eine neue Partei zu starten, mischt die innenpolitischen Karten für die Wahl 2013 völlig neu.
Der gute „Fränk“ kassiert aus seiner Magna-Beteiligung jedes Jahr doppelt so viel Gewinn-Ausschüttung wie die gesamte heimische Parteienförderung zusammen. Und er ist offenbar wild entschlossen, auf seine alten Tage diese Milliönchen statt wie bisher in den Fußball nun in die Politik zu investieren.
Experiment. Natürlich kauft Geld keinen Erfolg – Stronach ist schon als Austria-Mäzen mit der Ambition, die Champions League zu gewinnen, kläglich gescheitert. Aber Stronachs neue Partei kann ein interessantes Experiment werden.
Der Selfmade-Milliardär will mit seiner neuen Demokratie-Bewegung offenbar eine liberale FPÖ ins Rennen schicken – ein Strache im Schafspelz sozusagen (ähnliche ZiB2-Monologe wie HC hält er ja bereits). Stronach will vehement gegen die EU, den Euro und den Rettungsschirm auftreten – das macht ihn zum Konkurrenten der FPÖ.
Er will (noch ziemlich diffus) für mehr Bürgerbeteiligung in der Politik werben – das lässt ihn im neuen Stimmenteich der Piraten fischen. Er will schließlich eine unternehmerfreundlichere und innovativere Wirtschaftspolitik schaffen – das wird letztlich auch die ÖVP Stimmen kosten.
Die Verlierer. Die erste Gallup-Umfrage zeigt bereits deutlich, dass genau diese drei Parteien an Stronach Stimmen verlieren: die FPÖ, die ÖVP und die Piraten.
Ins Fäustchen lachen sich vorerst SPÖ und Grüne, die von Stronachs Wortschwall in der ZiB2 vorerst unberührt bleiben.
Noch dümpelt Stronach bei mageren 4 % in den Umfragen – um einen Hauch zu wenig für den Parlamentseinzug und meilenweit entfernt von jedem Kanzleranspruch. Aber mit vielen Werbemillionen sind für Stronach bei einer Wahl wohl bis zu 12 % der Stimmen möglich. Er muss nur aufpassen, dass er nicht zum Polit-Lugner wird, zur EU-Lachfigur. Das wäre schade.
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