Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

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Wenn Politiker weinen, nützt das leider wenig 

Dass den Bürgern in unserem Land angesichts der Politik schon lange zum Heulen ist, kann als bekannt vorausgesetzt werden. Dass jetzt aber auch schon die Politiker zu weinen beginnen, ist neu – und macht Gabi Burgstaller durchaus sympathisch.

Mit Tränen freilich kann man das Desaster der Politik in Salzburg weder reparieren noch entschuldigen. Denn in Wahrheit ist alles viel schlimmer als vermutet:

Nicht 300 Millionen, sondern mehr als 1 Milliarde Euro wurden verspekuliert – und nicht 50 sondern 250 illegale Deals wurden getätigt.

In Wahrheit hat die VP den Skandal begonnen, die SP nicht aufgeklärt
Die genaue Recherche zeigt, dass SPÖ und ÖVP gleichermaßen am Spekulations-Debakel schuld sind. Der Irrsinn, viele Millionen Steuergeld am Finanzmarkt zu verwetten, hat unter der ÖVP-Regierung mit einem ÖVP-Finanz-Landesrat und mit Erlaubnis der ÖVP begonnen.

Die SP-Finanz-Landesräte haben den Wett-Irrsinn fortgeführt. Der aktuelle Landesrat Brenner ist Opfer der politischen Unsitte, illegale Deals (in der Hoffnung, dass alles gut wird) so lange zu vertuschen, bis sie explodieren.

Die heulende Landes-Chefin kann nur abtreten – wählen wird sie keiner

Die weinende Landes-Chefin und der unglückliche Landesrat haben dem Vertrauen in die Politik den nächsten Tiefschlag versetzt.

Wie soll noch jemals ein Wähler der SPÖ den Kampf gegen Finanz-Spekulationen glauben, wenn die Co-Parteichefin ihr halbes Landesbudget an Finanz-Haie verwettet?

Burgstaller ist mit diesem Skandal politisch untragbar geworden.

Der beste Dienst, den sie dem Land erweisen kann, ist ein schneller Rücktritt. Nirgendwo auf der Welt klären die politisch Verantwortlichen ihre Skandale selbst auf.

Das muss ein neuer, unbelasteter Landes-Chef tun, der sich auch der Neuwahl stellt. Die heulende Landes-Chefin würde ohnehin kaum mehr als 20 % der Stimmen bekommen.

 

 


 

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