Wolfgang Fellner

Das sagt ÖSTERREICH

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Ein Kämpfer für Gerechtigkeit - nicht für Reform

Franziskus ist auf den ersten Blick ein Papst, wie ihn die Kirche in Zeiten wie diesen braucht: Voll Demut, voll Bescheidenheit. Sein Name ist – hoffentlich – Programm: für einen Papst der Armen, für einen Papst der Herzen und der Liebe.

Gut, dass Kirche für die Armen kämpft
Wir leben in einer Zeit der Gier, der Millionengehälter – in der die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird. Es ist schön, dass die Kirche in dieser Zeit einen Papst erhält, der den Armen wieder eine Stimme geben und der für Gerechtigkeit und gegen Korruption kämpfen will. In diesem Punkt kann Franziskus ein ganz starker, eindrucksvoller Papst werden.

Gut, dass sich Kirche für neue Welt öffnet
Der neue Papst kann auch ein Brückenbauer werden – er kann die zerstrittene Kirche einen: als Papst der „neuen“ Welt. Die Biografie von Bergoglio zeigt auch: Er verbindet in seiner Person liberale wie konservative Elemente. Er ist politisch für soziale Gerechtigkeit – moralisch aber konservativ.

Wenig Hoffnung auf nötige Reformen
Das Problem des neuen Papstes kann in genau dieser mangelnden Bereitschaft zu Reformen liegen.
Schon aufgrund seines Alters von 76 Jahren, aber auch aufgrund seiner konservativen Haltung in Sachen „Moral“ wird man sich von Franziskus die großen Reformen in Sachen Zölibat, Verhütung, Homosexualität und Scheidung nicht erwarten dürfen. Die Kirche wird unter ihm konservativ bleiben – aber sie wird ein neues, besseres Image als Kämpfer für Gerechtigkeit bekommen. Und das ist schon was in diesen Zeiten.

Meinung an: wolfgangfellner@oe24.at

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