Das sagt ÖSTERREICH

Eine Ohrfeige für alle drei Großparteien?

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

Die neue ÖSTERREICH-Umfrage zeigt deutlich, dass dieser Wahlkampf gegen die drei „Großen“ läuft: Sie verlieren gleichermaßen ein Prozent. Das ist nicht viel, zeigt aber den Trend: ÖVP, SPÖ und FPÖ beschädigen sich durch ihren Schmutzkübel-Wahlkampf selber.

Die ÖVP kommt einfach nicht in die positive Wahlkampf-Emotion, die sie bei der Wahl 2017 hatte. Mit 35 % ist die ÖVP derzeit von den erhofften 40 %, die eine Koalition mit den Neos bringen würden, weit entfernt. Das liegt daran, dass der Wahlkampf heuer unter dem Motto „Alle gegen Kurz“ steht – und die ÖVP in der Defensive viel fehlerhafter agiert als in der Offensive.

Sebastian Kurz muss im Finish dieses Wahlkampfs endlich die großen Reformen ansagen, auf die dieses Land wartet: Eine Klimaoffensive, eine Sicherheits­offensive, eine Schuloffensive. Und endlich eine große Steuer­reform.

Wenn Kurz im Finish den Turbo aufdreht, kann er es mit dem Kanzlerbonus (42 %) noch schaffen. Aber die Zeit wird knapp.

Die SPÖ ist bisher die Tragödie dieser Wahl. Alles müsste für sie laufen: Regierung gestürzt. Ein Korruptionsfall von Türkis-Blau jagt den nächsten. Und die Österreicher sehen ausgerechnet die SPÖ-Themen als wahlentscheidend: Gesundheit. Billiges Wohnen. Gerechte Einkommen.

Die SPÖ hat in diesem Wahlkampf mindestens schon fünf Elfmeter – und verstümpert jeden. Sie läuft sogar Gefahr, unter 20 % zu fallen.

Die FPÖ kann einem in ihrer korrupten Tollpatschigkeit fast leidtun. Immer, wenn Norbert Hofer mit seinem Dauerlächeln zur Aufholjagd ansetzt, kommt garantiert der nächste Ibiza-Hammer von HC Strache daher. Hausdurchsuchung. Casinos-Korruption. Wer wählt eine Partei, bei der er nicht weiß, wie viele (Ex-)Führungskräfte in Kürze im Gefängnis landen?

Noch können sie im Finish zum Sieger werden: Kurz durch seinen Kanzlerbonus. Die SPÖ, wenn Themen und Spitzenkandidatin endlich ziehen. Und die FPÖ, wenn der Mitleidseffekt das logische Denken besiegt.

Aber im Moment sieht es so aus, als würden die Wähler allen dreien eine kräftige Watsche für diesen elenden Wahlkampf geben.

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