Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.
Die Regierung ist derzeit besonders negativ bestrahlt. Erst die Ratlos-Pressekonferenz zu Omikron am Donnerstag und gestern das Impfpflicht-Fiasko.
Dass die Regierung nicht einmal einen Monat vor dem geplanten Inkrafttreten des Gesetzes von der zuständigen Behörde erfährt, dass die Impfpflicht technisch gar nicht umsetzbar ist, ist eine Blamage. Und dass der Gesundheitsminister nur 12 Stunden vorher noch in einem ZIB2-Interview erklärt, dass die Impfpflicht auf jeden Fall mit 1. Februar kommen wird, ist nur mehr peinlich.
Die Regierung muss sich eingestehen, dass die Impfpflicht wohl gescheitert ist, bevor sie überhaupt startet. Denn eine Impfpflicht, die mit 1. April starten soll, ist bestenfalls ein Aprilscherz.
Stattdessen sollten ÖVP und Grüne endlich die Impfprämie von 500 Euro umsetzen, die seit Wochen von vielen Experten gefordert wird. Das würde nämlich jetzt sofort zu einem Impfturbo führen und uns in den nächsten schwierigen Wochen helfen, diese Omikron-Welle halbwegs glimpflich zu überstehen. Eine solche Impfprämie käme uns immer noch deutlich günstiger als ein weiterer Lockdown.
Der Kanzler sollte sich in den nächsten Tagen ein Herz fassen: Die gescheiterte Impfpflicht offiziell absagen und stattdessen eine mutige Impfprämie ansagen. Damit wir endlich aus diesem Impf-Schlamassel herauskommen!