Ein Kommentar von Österreich-Herausgeber Wolfgang Fellner.
Heute um 16 Uhr wird es bei der Salzburger Landtagswahl nur einen Sieger geben: die ÖVP von Sebastian Kurz mit „Landes-Kaiser“ Haslauer. Unklar ist nur die Höhe des Sieges.
Der ÖVP-Wonderboy Kurz hat dann in den ersten 120 Tagen seiner Kanzlerschaft gleich drei Landtagswahlen fast triumphal gewonnen und entwickelt sich auch in den Umfragen extrem gut:
● 32 % würden bundesweit ÖVP wählen (nur 1 % mehr als im Herbst), aber 36 % wollen schon Kurz direkt zum Kanzler wählen.
● 53 % sehen Kurz im Politbarometer positiv, nur 14 % negativ – das ist die geringste Ablehnung.
● Und 62 % sind mit seiner Arbeit als Kanzler zufrieden, immerhin 56 % mit der Arbeit der Regierung – der beste Wert europaweit.
Die Erfolgs-Geheimnisse von Kurz sind rasch aufgezählt: Er arbeitet fehlerlos. Er unterstützt seine Arbeit mit einer Marketing-Show – alles wird perfekt präsentiert. Er ist mit 31 nicht nur sympathisch, sondern wird auch überall als Star gefeiert. Das gibt ihm den Kanzler-Bonus, den Faymann und Kern nicht hatten.
Was Kurz bisher fehlt, ist die Bürgernähe – er jettet zu sehr durch die Welt, ist zu selten beim Wähler. Noch nicht zu sehen sind auch die großen Reform-Visionen, die Kreisky so auszeichneten – in der Bildung, Justiz, Digitalisierung.
Größtes Manko der Regierung bisher: Der Wirtschaftsaufschwung ist beim Wähler noch nicht angekommen. Erst mit mutigeren Steuersenkungen, mutigeren Reformen bei Bildung und in der Wirtschaft und mehr Bürgernähe wird Kurz bundesweit wirklich punkten können.