Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.
Die Präsidenten-Wahl am 24. April wird zu einer der spannendsten Wahl-Entscheidungen der Republik.
Erstmals droht beiden Regierungsparteien das Aus vor der Stichwahl – sie wären die Verlierer der Wahl.
Erstmals steht die FPÖ vor einem „spielentscheidenden Wahlsieg“ – sie wäre der Gewinner der Wahl.
Erstmals kann ein Grüner Präsident werden, das könnte die Grünen aus ihrem politischen Tiefschlaf holen.
Und wenn Irmgard Griss gewinnt, wäre das ein Sieg für die Bürgerbewegung.
Wenn Hundstorfer nicht in die Stichwahl kommt, wäre die Gewerkschaft (die ihn unbedingt wollte) deutlich mehr beschädigt als Kanzler Faymann. Für den ÖGB wäre eine Niederlage der Beweis, dass er nicht mehr mobilisieren kann.
Wenn Khol dagegen scheitert, wäre Mitterlehner persönlich getroffen – Khol war seine Erfindung.
Strache wird Gewinner und Verlierer der Wahl
Ein Van-der-Bellen-Sieg stärkt nicht nur die Grünen, sondern auch den linken Flügel der SPÖ – die SPÖ wäre gut beraten, Van der Bellen bei der Stichwahl offiziell zu unterstützen. Damit wäre sein Erfolg ein bisschen auch ihrer – und ein Rudi-Debakel gemildert.
Ein Hofer-Sieg wäre für die FPÖ ein Triumph, das erste Zeichen ihrer Regierungsfähigkeit – aber auch gefährlich, weil er im 2. Wahlgang alle alten Anti-FPÖ-Emotionen auslösen und bei einem Stichwahl-Sieg Strache die Chance auf den Kanzler kosten kann. Denn nur wenige Österreicher wollen die FPÖ gleichzeitig im Kanzleramt und in der Hofburg.
HC Strache ist also Gewinner und Verlierer der Wahl.