Als Teenager sexuell belästigt

Ursula Strauss schildert traumatische Erlebnisse

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Die Schauspielerin traute sich danach nicht mehr, ein Schwimmbad zu betreten

Heute ist sie eine toughe Frau, hat sich im Film-Business durchgesetzt. Dennoch waren es Gefühle von Angst und Unfreiheit, die Ursula Strauss dazu brachten, sich bei "Orange the World" als UN-Botschafterin für das Thema "Gewalt gegen Frauen" zu engagieren. Im Gespräch mit der "Bunte" spricht sie über genau die Erfahrungen, die sie als junges Mädchen traumatisiert haben. 

Strauss: ''Habe jahrelang kein Schwimmbad betreten''

Jede Frau kennt das doch. Übergriffe im öffentlichen Raum sind keine Seltenheit. Wenn ein älterer Jugendlicher ein Mädchen im Schwimmbad immer wieder untertaucht und es panisch um sich strampelt. Wenn mit jungen Jahren Übergriffe passieren, die nicht nur gewalttätig, sondern auch noch sexuell konnotiert sind, kann einen das so traumatisieren, dass man jahrelang Angst empfindet. Ich zum Beispiel habe Schwimmbäder jahrelang nicht mehr betreten", schildert sie ihre schrecklichen Erfahrungen.  

Traumatisierend: ''Ein Mann hat vor mir ornaniert''

Als Strauss 15 Jahre jung war, sei sie alleine in einem Zug gesessen: "Als sich ein älterer Mann mir gegenübersetzte und anfing, offen zu onanieren. Ich erstarrte, konnte mich minutenlang nicht bewegen. Irgendwann habe ich es geschafft, aus meiner Starre aufzuwachen, und bin aus dem Zug gerannt. Mit 39 Grad Fieber", sagt sie. Der Fremde habe sie tatsächlich nicht nur psychisch sondern auch physisch krank gemacht durch seine Aktion. "Ich konnte das lange niemandem erzählen, weil ich mich so geschämt habe." Genau aus diesem Grund wolle sie Frauen helfen, die ein viel schlimmeres Schicksal erleiden. "In Österreich gab es letztes Jahr 31, in Deutschland 218 Femizide." Sie wolle das Thema präsenter machen.

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