26. März 2008 09:47
Sehr ängstlichen Menschen "gefriert" das Blut eher in den Adern als anderen.
Sie neigen einer Studie zufolge zu einer erhöhten Blutgerinnung mit dem
Risiko einer Thrombose, wie die Universität Bonn berichtete. Dies könnte
auch erklären, warum Angstpatienten im Vergleich zu psychisch gesunden
Menschen ein bis zu viermal so großes Risiko haben, an einer Herzerkrankung
zu sterben. Der Spruch "Mir gefriert das Blut in den Adern", beschreibe für
Menschen mit panischer Angst durchaus zutreffend ihre Situation.
Gerinnung und Hemmung
Die Mediziner verglichen das Blut von
Patienten, die unter Panikstörung oder Angst vor Begegnungen (soziale
Phobie) leiden, mit Blut einer gesunden Gruppe. Normalerweise halten sich im
Gerinnungssystem zwei gegenläufige Mechanismen in etwa die Waage. Bei der
Gerinnung entsteht ein Blutpfropf, der etwaige Verletzungen abdichtet. Die
sogenannte Fibrinolyse löst dagegen den Blutpfropf wieder auf. Bei den
Angstpatienten beobachteten die Forscher zwar eine Aktivierung der Gerinnung
jedoch eine gleichzeitige Hemmung der Fibrinolyse.
Angst führt zu Herzinfarkt?
"Das heißt natürlich nicht, dass
alle Patienten mit einer ausgeprägten Angststörung nun Angst haben müssen,
einen Herzinfarkt zu erleiden", erläuterte Studienleiterin Franziska Geiser.
"Die ermittelten Gerinnungswerte waren stets im physiologischen Bereich,
also ohne akute Gefahr." Eine tatsächliche Gefährdung ergebe sich erst, wenn
andere Risikofaktoren dazu kämen, wie etwa Rauchen und Übergewicht. Eine
Folgestudie liefere erste Hinweise darauf, dass sich die Blutgerinnung bei
den Patienten nach einer erfolgreich verlaufenden Therapie verbessere.