14. Jänner 2009 11:16
Arbeit im Großraumbüro macht krank: Laut einer australischen Studie sind
Mitarbeiter in Büros ohne Wänden schneller gestresst, weniger produktiv und
bekommen rascher Erkältungen. Für ihre Untersuchung haben australische
Forscher unter Leitung von Vinsh Oommen weltweite Studien zu den
Auswirkungen moderner Bürogestaltung analysiert und herausgefunden, dass
diese zu 90 Prozent über negative Einflüsse auf Psyche und Gesundheit
berichten.
Reizüberflutung und Co
"Angestellte in Großraumbüros haben
mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen. Sie leiden unter Reizüberflutung,
Verlust von Privatsphäre, Identitätsverlust, niedriger Produktivität und
geringer Zufriedenheit", schreibt Oommen in der jüngsten Ausgabe der
Fachzeitschrift "Asia-Pacific Journal of Health Management". Sie litten
unter dem Gefühl, dass ihre Kollegen ihre Arbeit stets überwachen könnten.
Der ständige Geräuschpegel mindere ihre Konzentration und führe immer wieder
zu Streit mit Kollegen, wenn diese zum Beispiel zu laut telefonierten. Hinzu
käme, dass sie sich bei kranken Kollegen rascher ansteckten.
Kosten senken
Bei der Entscheidung für Großraumbüros spiele
bisher nur eine Rolle, dass Firmen auf diese Weise "bis zu 20 Prozent ihrer
Entwicklungskosten" senken könnten. Die Gestaltung des Arbeitsplatzes dürfe
aber nicht allein von möglichen Kosteneinsparungen abhängen, sondern müsse
auch die vielfältigen sozialen und psychologischen Bedürfnisse der
Angestellten berücksichtigen.