15. Jänner 2009 07:50
Die Grippe hat Österreich fest im Griff. Zehntausende Menschen müssen
bereits das Bett hüten und täglich werden es mehr. Denn die Viren lauern im
Alltag überall: in den öffentlichen Verkehrsmitteln, in den Geschäften - und
im Büro. Vor allem dieser gilt als "Umschlagplatz" für die
Krankheitserreger. Mit einigen Maßnahmen lassen sich aber das
Übertragungsrisiko reduzieren und somit Krankmeldungen von Mitarbeitern
verhindern.
Krankheitsherd Büro
"Im Büro ist die Ansteckungefahr
besonders hoch", erklärte Ursula Kunze vom Institut für Sozialmedizin der
Universität Wien, "weil hier viele Menschen zusammenkommen." Der eine niest,
der andere hustet - und schon schwirren die Viren in der Luft. "Zur
Infektion kommt es, wenn die Erreger in die Atemwege gelangen und sich dort
vermehren", so die Medizinerin. Auch die Hände können zum
Übertragungsinstrument werden.
"Beim Niesen und Husten wird die Hand vor dem Mund gehalten. Doch der
Nächste, der diese zum Schütteln bekommt, hat gute Chancen sich
anzustecken", sagte Kunze. Denn wird mit der kontaminierten Hand zu Mund,
Augen oder Nase gegriffen, dann nimmt das Virus seinen Lauf. Auch
Lichtschalter, Türschnallen oder Computertastaturen können zu Überträgern
werden, da diese von vielen Händen berührt werden.
Lüften ist wichtig
Doch wie kann die Übertragung von Viren
im Büro vermindert werden? "Lüften ist besonders wichtig", erklärte Kunze.
Dadurch kommt es zum Sauerstoffaustausch - die virenbelastete Luft geht
hinaus, frischer Sauerstoff kommt herein. Ebenfalls nützlich sei das
Desinfizieren von Schaltern, Griffen und Tasten. Außerdem sollte das direkte
Anniesen und Anhusten von Kollegen vermieden werden.
Grundsätzlich gilt zur Reduktion des Ansteckungsrisikos: Hände waschen - und
das oft und gründlich. "Dadurch werden die Viren 'abgewaschen'", erklärte
sie. Überhaupt sollte in Grippezeiten mit dem "Hand-zu-Hand-Kontakt" sparsam
umgegangen werden. "Auf der Sozialmedizin sagen wir oft scherzhaft, dass das
Händeschütteln von Oktober bis März eigentlich zu unterlassen sei", so die
Medizinerin, "das geht natürlich nicht." Zumindest bei Husten und Schnupfen
sollte aber auf den "Handshake" verzichtet werden.
Grippe-Impfung noch sinnvoll
Für all jene, die es nichts
riskieren wollen: Laut Experten des Instituts für Virologie der
Medizinischen Universität Wien sei eine Impfung noch sinnvoll, da die
Influenza-Welle erst im Anrollen ist. Der Höhepunkt wird drei bis fünf
Wochen nach Beginn erwartet.