05. Jänner 2010 08:53
Wer sich regelmäßig einer Darmspiegelung unterzieht und dabei erkannte
Krebsvorstufen entfernen lässt, erkrankt nach einer Studie des Deutschen
Krebsforschungszentrums (DKFZ) seltener an Darmkrebs. Die Heidelberger
Forscher hatten den Nutzen der Darmspiegelung nach Angaben vom Montag bei
rund 3.300 Saarländern erfragt. Zuvor hätten nur Daten aus klinischen
Studien vorgelegen.
Früherkennung
Der Untersuchung zufolge wurden bei Menschen,
die sich innerhalb der vergangenen zehn Jahre einer Darmspiegelung
unterzogen hatten, "viel seltener fortgeschrittene Vorstufen von Darmkrebs"
gefunden. "Insbesondere im linken Bereich des Darms ist das Risiko für
Darmkrebs und seine Vorstufen drastisch vermindert", erklärten die
Wissenschafter. Die Ergebnisse unterstrichen das große Potenzial der
Darmspiegelung für die Früherkennung von Darmkrebs.
Die in der Studie befragten Saarländer hatten an einer Darmspiegelung
(Koloskopie) im Zuge des gesetzlichen Programms zur Krebsfrüherkennung
teilgenommen. Sie wurden gefragt, ob sie sich innerhalb der vergangenen zehn
Jahre vor der Screening-Koloskopie bereits einer Darmspiegelung unterzogen
hatten.
Demnach hatten von den knapp 600 Menschen, die bereits eine Koloskopie
hinter sich hatten, nur 36 fortgeschrittene Krebsvorstufen im Darm. Das
entspricht 6,1 Prozent. Bei den rund 2.700 Studienteilnehmern, die sich
erstmalig einer Darmspiegelung unterzogen, wurden bei 308 Personen (11,4
Prozent) solche fortgeschrittenen Vorstufen entdeckt.
Weniger fortgeschrittene Krebsvorstufen
Im sogenannten linken,
"absteigenden" Teil des Darms, in dem der Krebs am häufigsten auftritt,
entdeckte man bei den Teilnehmern mit vorangegangener Koloskopie zwei
Drittel weniger fortgeschrittene Krebsvorstufen als bei den Teilnehmern ohne
vorangegangene Darmspiegelung.