19. April 2010 10:08
Reiseübelkeit ist vor allem bei Kindern zwischen zwei und zwölf Jahren sehr
verbreitet. Das Risiko lässt sich aber mit einigen einfachen Maßnahmen
deutlich vermindern, wie der Sprecher des deutschen Berufsverbandes der
Kinder- und Jugendärzte, Ulrich Fegeler, erklärte. So sollten empfindliche
Kinder weder nüchtern noch mit vollem Magen eine Auto-, Boots- oder
Flugreise antreten, sondern vorher eine Kleinigkeit essen.
Nach vorne schauen
Während Autofahrten sollten sie nach vorne
schauen, sich nicht mit einem Buch oder Spiel beschäftigen, sondern sich auf
Dinge konzentrieren, die weiter entfernt liegen und sich bewegen, wie etwa
ein langsam am Horizont vorbeiziehender Waldrand. "Wenn ein Kind
hingegen auf etwas Unbewegliches, zum Beispiel einen Gameboy, blickt, senden
Augen das Signal 'keine Bewegung', das Gleichgewichtsorgan hingegen das
Signal 'Bewegung' an das Gehirn und verursachen eine Art
Orientierungslosigkeit, die Schwindel und Übelkeit auslöst",
warnt Fegeler. Legt ein Kind seinen Kopf auf einen Polster, schaukelt der
Kopf hin und her und steigert diesen Effekt.
Pausen einlegen
Generell sollten bei Auftreten der Reiseübelkeit
Pausen eingelegt werden. Aber auch ablenkende Maßnahmen wie Singen,
Ratespiele, Radio-oder Kassettenhören seien geeignet, sagt der Mediziner.
Reisemedikamente sollten wegen des Nebenwirkungsrisikos unbedingt vor
Antritt der Reise mit dem Kinder- und Jugendarzt besprochen werden. In
anderen Transportmitteln sollten sich betroffene Kinder dort aufhalten, wo
die Bewegung am wenigsten zu spüren sei: im Bus vorn, auf dem Schiff in der
Mitte und im Flugzeug im Bereich der Tragflächen.