14. Dezember 2007 09:38
Die Basis für die emotionale Entwicklung eines Menschen wird schon im
Mutterleib gelegt. Kinder, die mit einem niedrigen Geburtsgewicht zur Welt
kommen, sind laut einer kanadischen Studie im späteren Leben anfälliger für
Depressionen und Angststörungen.
Psychische Probleme
In der Studie analysierten Forscher um Ian
Colman von der Universität von Alberta Daten aus einer großen
Langzeitstudie. Die 4.600 Teilnehmer kamen 1946 in Großbritannien zur Welt
und wurden bis zum Alter von 53 Jahren mehrmals untersucht. Je geringer das
Geburtsgewicht der Personen war, desto höher war ihr Risiko, später an
Depressionen oder Angststörungen zu erkranken. Selbst Personen mit nur
leichten psychischen Problemen wogen bei der Entbindung tendenziell weniger,
wie die Forscher in der Zeitschrift "Biological Psychiatry" schreiben.
Stress ist ausschlaggebend
"Klein geboren zu werden, ist nicht
unbedingt ein Problem", räumt Colman ein. "Es ist dann ein Problem, wenn man
wegen widriger Umstände im Mutterleib klein zur Welt kommt." Unter starkem
Stress leidet demnach die Blutversorgung der Gebärmutter und damit auch die
Versorgung des Fetus mit Nährstoffen. Gleichzeitig gibt die Mutter verstärkt
Stresshormone an den Fetus weiter, die möglicherweise die Entwicklung des
Nervensystems und die Reaktion auf Belastung beeinflussen. Das Resultat der
Studie hat laut Colman große gesellschaftliche Bedeutung. Das Fazit fasst
der Forscher in einem Satz zusammen: "Wir sollten uns besser um schwangere
Frauen kümmern."