14. Jänner 2008 08:01
Sie kosten fast nichts, sind leicht anzuwenden – und wirken: Kein Wunder,
dass sich Hausmittel beim Kurieren von Erkältungskrankheiten großer
Beliebtheit erfreuen. "Naturrezepte eignen sich hervorragend zur
Vorbeugung oder zur Behandlung leichter Infekte", bestätigt die Wiener
Allgemeinmedizinerin Doris Gapp. "Nur bei hohem Fieber, starken
Schmerzen oder Husten mit eitrigem Auswurf ist ein Arztbesuch unvermeidbar.
Auch wenn die Symptome länger als eine Woche andauern, ist ärztliche Hilfe
gefragt", so Expertin Gapp.
Die hier vorgestellten Hausmittel beinhalten Rezepte gegen Erkältungen,
Vorbeuge-Maßnahmen gegen Infekte und Muntermacher für die Seele. Alles,
damit Sie gesund durch den Winter kommen!
1. Gewürzter Kaffee
Halsweh? Ein Uralt-Mittel, das ganz
schnell hilft, sind Gewürznelken. Sie wirken desinfizierend und lindern den
Schmerz. Anwendung: Die Nelken im Mörser zermahlen und gemeinsam mit dem
Kaffee aufbrühen. Pro Tasse: Ein bis drei Nelken.
2. Husten-Bonbon
Reizhusten ist sehr unangenehm. Oft tritt er
nachts auf. Wenn Sie keinen Hustenstiller zu Hause haben: Zitronensaft auf
ein Stück Würfelzucker träufeln und lutschen. Vitamin C desinfiziert den
Rachen und regt den Speichelfluss an.
3. Essig-Wickel
Bei Fieber leiten feuchte Wadenwickel durch
Verdunstungskälte Hitze aus dem Körper ab und schaffen so einen
Temperaturausgleich. So geht’s: Kaltes Wasser und Obstessig zu gleichen
Teilen mischen. Geschirrtücher darin tränken, auswringen und um die Waden
wickeln. Je ein Frotteehandtuch darüber schlagen. Nach etwa 20 Minuten die
Wickel erneuern. Bis zu dreimal wiederholen.
4. Glücks-Bringer
Chili gibt Fleischgerichten, Chutneys
oder Reispfannen die typische Schärfe. Aber wussten Sie auch, dass das
Gewürz reich an Vitamin C ist, dem Stoffwechsel einheizt und sogar glücklich
macht? Experten nennen das den „Pepper-High-Effect“. Chili hinterlässt im
Mund kleine Schmerzimpulse, auf die das Gehirn mit der Produktion von
Schmerzkillern reagiert, die wiederum Glücksgefühle auslösen.
5. Heißer Dampf
Befreit verstopfte Schnupfen-Nasen: Ein
Dampfbad mit wohltuender Kamille. Eine Schüssel mit heißem Kamillenaufguss
füllen. Zum Inhalieren beugt man sich darüber und hängt ein Handtuch über
Kopf und Schüssel, damit der Dampf nicht entweichen kann. Öfter pro Tag
wiederholen!
6. Warme Füße
Zeit für dicke Socken und warme
Kuscheldecken! Grippe-Forscher fanden heraus, dass kalte Füße einen
Schnupfen zum Ausbruch bringen können: Durch die Abkühlung werden die weißen
Blutkörperchen gebremst, die den Infekt bis dahin bekämpft haben.
7. Anti-Fieber-Tees
Linden- oder Holunderblütentee sollen dem
Körper helfen, eine Infektion über Nacht auszuschwitzen. So funktioniert’s:
Zwei Teelöffel der Blüten mit kochend heißem Wasser übergießen und zehn
Minuten ziehen lassen. Abseihen und vor dem Zubett-Gehen trinken.
8. Topfen-Umschlag
Wenn der Hals schmerzt und das Schlucken
schwer fällt, ist ein Topfenwickel hilfreich: 500 Gramm Topfen einen halben
Zentimeter dick auf ein dünnes Baumwolltuch streichen. Das Tuch so zu einem
Schal falten, dass zwischen Hals und Topfen nur eine Lage Stoff liegt. Den
Wickel (zum Beispiel auf der Heizung) auf Körpertemperatur erwärmen und um
den Hals legen. Darüber kommt ein Handtuch. So lange wirken lassen, bis der
Topfen getrocknet ist. Topfen wirkt abschwellend, schmerzstillend und hemmt
Entzündungen.
9. Schutz von innen
Die richtige Ernährung trägt viel dazu bei,
gar nicht erst krank zu werden. Neben viel Obst und Gemüse, sollten Sie nun
auch Pflanzenöle und Nüsse verstärkt auf Ihren Speiseplan setzten: Sie
enthalten viel Vitamin E und Selen, das die Zellmembranen schützt. Schon 50
Gramm Mandeln decken den Tagesbedarf. Ebenfalls wichtig: Vitamin B. Es
findet sich besonders in Fleisch, Geflügel, Getreide und Hülsenfrüchten und
ist maßgeblich an der Produktion von Antikörpern beteiligt.
10. Joghurt-Kur
In der Darmschleimhaut sitzen mehr als 70
Prozent der gesamten Abwehrzellen des Körpers. Milchprodukte mit
probiotischen Bakterien halten die Darmflora intakt. Sie steigern die
sogenannte Phagozytose, eine wichtige Abwehrmaßnahme des Organismus gegen
eindringende Keime. Am besten täglich Joghurt, Kefir oder Sauermilch
genießen!
11. Happy-Food
Glückliche Menschen werden seltener krank. Und
Glück kann man auch essen. Der zuständige Gute-Laune-Stoff heißt Tryptophan.
Die Aminosäure ist eine Vorstufe des Wohlfühl-Hormons Serotonin, das im
Gehirn Glücksgefühle auslöst. Die tryptophanreichsten Lebensmittel sind
Cashew-Nüsse, Emmentaler, Thunfisch, Rindfleisch und Eier.
12. Erkältungs-Bad
Heiße Bäder mit einem Zusatz aus
Eukalyptus-, Thymian- oder Fichtennadelöl fördern die Durchblutung, lindern
Gliederschmerzen und erhöhen die Körpertemperatur. Die ätherischen Öle
helfen, die Sekrete aus Nase und Bronchien zu lösen. So geht’s: Badewanne
mit 38 °C warmem Wasser füllen und 15 Minuten darin baden. Danach mindestens
eine halbe Stunde ruhen. Bei Fieber besser auf ein Vollbad verzichten: Es
würde den Kreislauf zu sehr belasten!
13. Kartoffel-Packung
Da Erdäpfel die Wärme speichern und sie
kontinuierlich abgeben, sind Kartoffel-Wickel ideal bei Hustenerkrankungen:
Fünf Erdäpfel sehr weich kochen und auf ein Geschirrtuch legen (dieses
vorher mit Küchenkrepp auslegen). Das Tuch so einschlagen, dass ein etwa 20
x 20 Zentimeter großes Päckchen entsteht. Dann die Kartoffeln vorsichtig
zerdrücken. Die Packung auf die Brust legen und wieder entfernen, wenn sie
nicht mehr warm ist.
14. Zwiebel-Trunk
Zwiebel enthalten schwefelartige Senföle, die
eine desinfizierende Wirkung haben. Wenn hartnäckiger Schleim in den
Bronchien sitzt, kann Zwiebeltee das Abhusten erleichtern: Eine Zwiebel in
dünne Scheiben schneiden und fünf Minuten in einem halben Liter Wasser
köcheln lassen. Abseihen und mit Honig gesüßt möglichst heiß trinken! Bis zu
vier Tassen pro Tag.
15. Immun-Drink
Mit diesem Multivitamin-Getränk wappnen Sie Ihre
Abwehrzellen gegen Infekte: 100 ml frisch gepressten Orangensaft, 100 ml
grünen Tee, 2 EL Sanddornsaft und 1 EL Honig mit 100 ml Molke oder
Sauerkrautsaft mischen und zum Frühstück trinken.