31. Juli 2008 11:44
Etwa 10 Prozent der Bevölkerung zeigt schon bei niedrigen Ozonwerten
gesundheitliche Reaktionen: Bereits eine kurzzeitig erhöhte
Ozonkonzentration kann beispielsweise Atemwegsbeschwerden, Kopfschmerzen,
brennende Augen, Asthma-Anfälle oder Einschränkung der körperlichen
Leistungsfähigkeit auslösen. Laut dem Umweltbundesamt führen diese
Auswirkungen auch zu vermehrten Spitalseinweisungen.
Was ist Ozon eigentlich?
Ozon ist ein Reizgas, das zu
Beeinträchtigungen der Lungenfunktion führen kann. Ozon entsteht an heißen
Tagen verstärkt durch Sonneneinstrahlung aus Luftschadstoffen, vor allem aus
Stickstoffoxiden in Auto- und Industrieabgasen sowie aus flüchtigen
Kohlenwasserstoffen in Lösungsmitteln und lösungsmittelhaltigen Lacken.
Ozonbelastung hängt von der Tageszeit ab
Über Nacht wird das
bodennahe Ozon vom Vortag abgebaut. Frühmorgens ist die Konzentration in der
Atemluft am geringsten, sie steigt mit zunehmender Sonneneinstrahlung im
Verlauf des Vormittags an und erreicht ihren Höhepunkt etwa zwischen 14:00
und 16:00 Uhr. In Innenräumen sinkt die Konzentration nach dem Schließen der
Fenster innerhalb einer Stunde auf ungefähr 10 Prozent des Außenwertes.
Für die Wirkung von Ozon auf die Menschen sind vor allem drei
Faktoren maßgeblich: - Konzentration des Ozons in der
Atemluft - Dauer der Einwirkung - Ausmaß der körperlichen
Anstrengung
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Daher sollte die Bevölkerung bei einer erhöhten Ozonbelastung die
Möglichkeit haben, die Folgewirkungen zu verringern, indem etwa
Anstrengungen im Freien auf das Notwendigste beschränkt werden.
Voraussetzung dafür: Die Menschen müssen rechtzeitig über Überschreitungen
der Informations- und Alarmschwellenwerte Bescheid wissen. Die
Informationsschwelle wird bei einer einstündigen Ozonkonzentration von mehr
als 180 µg/m", die Alarmschwelle wird bei einer einstündigen
Ozonkonzentration von mehr als 240 µg/m" erreicht. Ein Mikrogramm (µg) ist
ein Millionstel Gramm.
Die AUVA empfiehlt folgende Verhaltensweisen:
- Bei Überschreitung der Ozon-Informationsschwelle:Ozonkonzentrationen
über der Informationsschwelle können bei besonders empfindlichen
Personen und bei erhöhter körperlicher Belastung geringfügige
Beeinträchtigungen hervorrufen. Der normale Aufenthalt im Freien (z. B.
Spaziergang, Baden, Picknick) ist aber unbedenklich.
- Bei Überschreitung der Ozon-Alarmschwelle: Ozonkonzentrationen über
der Alarmschwelle können zu Reizungen der Schleimhäute und zu
Atemwegsbeschwerden führen. Ungewohnte und starke Anstrengungen im
Freien, insbesondere in den Mittags- und Nachmittagsstunden, sind zu
vermeiden. Gefährdete Personen - wie beispielsweise Kinder mit
überempfindlichen Bronchien, Personen mit schweren Erkrankungen der
Atemwege und/oder des Herzens, sowie Asthmakranke - sollen sich bevorzugt in
(rauchfreien) Innenräumen aufhalten.
- Die Arbeitszeiten im Rahmen des Arbeitszeitgesetzes anpassen und den
Arbeitsbeginn vorverlegen - Häufigere Erholungspausen einlegen
- Körperlich anstrengende Arbeiten in die Morgen- und
Vormittagsstunden, leichtere Arbeiten (z. B. Wartungs- und Aufräumarbeiten)
in die Nachmittagsstunden verlegen
- Arbeiten in das Innere von Gebäuden verlagern
- Fenster während der Nacht offen halten oder am frühen Morgen
öffnen, tagsüber Fenster schließen und beschatten, für Luftbewegung
sorgen
- Pausen möglichst in Räumen verbringen