27. Mai 2009 12:53
Häufig kommt er nachts oder in den frühen Morgenstunden – und keiner ist
darauf vorbereitet: Ein Herzinfarkt kann einen wie der Blitz aus heiterem
Himmel treffen. Umso wichtiger ist es, die gefährlichen Signale zu kennen.
„Oft werden die typischen Vorboten nicht ernst genommen“, so Friedrich
Hoppichler, Primar des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Salzburg.
Symptome
Spontan auftretender Schmerz hinter dem Brustbein, der
länger als fünf Minuten dauert, ist bei Männern das häufigste Anzeichen
eines drohenden Infarkts. Hoppichler: „Bei Frauen fehlt dieser typische
Brustschmerz häufig. Daher erkennen sie den Infarkt oft nicht und kommen zu
spät ins Krankenhaus.“ Frauen sollten vor allem bei Würgegefühlen, Übelkeit
oder Erbrechen verbunden mit Druckschmerzen im Oberbauch gewarnt sein.
Angina Pectoris
Auch wenn es in der Brust eng wird, ist Alarm
angesagt: Eine Angina Pectoris, so der medizinische Fachbegriff, kann immer
Anzeichen eines Infarkts sein. Und auch dann gilt: Notarzt rufen.
Risikofaktoren
Häufigste Ursache für einen Herzinfarkt sind
Durchblutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen. Schon bei jungen Erwachsenen
ist heute ein gewisser Grad von Arterienverkalkung nachzuweisen. Manchmal
kann allerdings auch eine Entzündung der Herzkranzgefäße oder ein
eingeschlepptes Blutgerinnsel zum Infarkt führen. Hoppichler: „Bluthochdruck
und Übergewicht sind die am meisten verbreiteten Risikofaktoren für einen
Herzinfarkt.“
Die Symptome
- Angst
Panikattacken bis zur Todesangst können Anzeichen eines
drohenden Infarkts sein.
- Brustenge
Die sehr unangenehme Angina pectoris ist ein
Warnzeichen für Herzinfarkt.
- Schmerz
Sitzt meist hinter dem Brustbein, kann aber
ausstrahlen.
- Blässe
Fahle Gesichtsfarbe deutet auf akuten Schockzustand
hin.
- Atemnot
Ist der Herzmuskel bereits stark geschädigt, staut sich
Blut in der Lunge.
- Übelkeit
Zusammen mit Schmerz im Oberbauch vor allem bei
Frauen ein Infarkt-Symptom.
- Kalter Schweiss
Ist oft Vorbote der Stresssituation durch
drohenden Herzinfarkt.
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Wie Sie im Notfall reagieren sollten
Nicht abwarten
Häufig
treten die Symptome nachts oder auch frühmorgens auf. Zögern Sie nicht und
warten Sie nicht ab, bis sich die Beschwerden bessern, sondern handeln Sie
sofort. Egal, wie spät es ist oder wo Sie gerade sind.
Notarzt
Wenn auch nur eines der oben beschriebenen Symptome
auftritt, sollten Sie unverzüglich den Notarzt oder die Rettung rufen (Tel.
Nr. 144). Der Hausarzt ist in diesem Fall nicht der richtige Ansprechpartner.
Ruhe bewahren
Äußern Sie schon am Telefon den Verdacht auf
Herzinfarkt. Warten Sie dann am besten liegend in Ruhe ab. Denn körperliche
Anstrengung erhöht den Sauerstoffbedarf des Herzens und verschlimmert die
Situation.