19. Dezember 2007 10:01
Ein Erkältungshusten verläuft bei intakter Körperabwehr meist ohne große
Komplikationen: Nach etwa einer Woche klingt die Infektion langsam ab. Meist
will man allerdings nicht so lange warten und besorgt sich in der Apotheke
ein Hustenmittel. "Konsument" hat insgesamt 66 rezeptfreie Präparate unter
die Lupe genommen und auf ihre Eignung getestet. Dabei gilt: Der
Heilungsverlauf lässt sich durch diese nicht beschleunigen, lediglich die
Symptome werden gemildert.
Trockener Reizhusten
Je nach Krankheitsstadium ist darauf zu
achten, welche Präparate man einnimmt. Medikamentöse Behandlung ist bei
trockenem Reizhusten dann sinnvoll, wenn der Genesungsverlauf etwa durch
stark schmerzende Schleimhäute oder durch Husten verursachte Schlaflosigkeit
beeinträchtigt wird. Die beiden getesteten Präparate "Wick Formel 44 Plus
Hustenpastillen" und "Wick Formel 44 Plus Hustenstillersirup" erweisen sich
dabei für eine kurzfristige Anwendung als "geeignet".
Keine Hustenstiller bei Schleim
Bei zähem Schleim ist es hingegen
besser, auf die Einnahme von Hustenstillern zu verzichten, da dadurch der
Abtransport des Schleims und damit der Krankheitserreger verhindert wird. In
dieser Phase kommen vielmehr sekretlösende Mittel zum Einsatz, die nur
tagsüber angewendet werden, da sie das Abhusten fördern und damit den Schlaf
beeinträchtigen würden. Von 64 getesteten Präparaten kann hier allerdings
kein einziges ohne Einschränkung empfohlen werden. Zehn Mittel erweisen sich
sogar nur als "wenig geeignet".
Tees
Insgesamt sind die getesteten Brust-, Husten- und
Bronchialtees nur "mit Einschränkung geeignet". Als "wenig geeignet" mussten
auch "Sinupret Tropfen" und "Sinusol Tropfen" bewertet werden. Die
sekretionsfördernde Wirkung der Kombination aus Enzianwurzel,
Schlüsselblumenblüten, Sauerampferkraut, Eisenkraut und Holunderblüten ist
nicht ausreichend belegt.
Wissenswertes von "Konsument"-Experte Thomas Tobisch:
-
Ratsamer als die Einnahme von Medikamenten ist eine ausreichende
Flüssigkeitszufuhr - etwa zwei Liter pro Tag. Der Schleim wird dadurch
verflüssigt und kann so besser abtransportiert werden.
- Diabetiker
sollten beachten, dass einige Präparate einen hohen Zuckergehalt aufweisen.
Manche Präparate enthalten zudem Alkohol.
- Tritt nach einer Woche
keine Besserung ein und nimmt der Schleim eine gelbe oder grüne Färbung an,
sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Auch Asthma, eine Allergie
oder Herzschwäche könnten sich beispielsweise dahinter verbergen.