28. Mai 2008 10:06
Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung - Männer, Frauen und auch Kinder -
infizieren sich im laufe ihres Lebens mit einem Human-Papilloma-Virus (HPV)
- ohne dass sie davon wissen. Doch die Virus-Familie hat viele Gesichter:
Bis heute wurden rund 100 Typen von humanen Papillomaviren identifiziert, 15
davon können Gebärmutterhalskrebs auslösen. Einige führen zu gutartigen
Genitalwarzen.
Risiko
In den meisten Fällen eliminiert
der Körper das HP-Virus von selbst. Doch der im Körper still schlummernde
Erreger kann für Frauen auch das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu
erkranken, deutlich erhöhen. Medikamente gegen HPV gibt es bis heute nicht,
doch die Forschung entwickelte Impfstoffe, die Schutz vor jenen HP-Viren
bieten, die Gebärmutterhalskrebs und Genitalwarzen verursachen können. " Die
Impfung erfasst nicht alle Virenstämme, schützt aber gegen die Ansteckung
mit den wichtigsten Erregern und ist daher sinnvoll in der Prävention",
erklärt Paul Sevelda, Gynäkologe und Präsident der Österreichischen
Krebshilfe. Die Furcht vor ernsten Nebenwirkungen bei dem Impfstoffen sei
unbegründet: " Der Impfstoff ist international geprüft und wird täglich
eingesetzt." Bisher sind zwei Impfstoffe (Gardasil und Cervarix) in den USA
und EU zugelassen.
Neue Studie
In einer Studie an über
700 Frauen im Alter von 15 bis 25 Jahren konnte jetzt die Effektivität von
Cervarix nachgewiesen werden. Der Impfstoff bewirkt im Blut einen bis zu 6,4
Jahre anhaltend hohen Spiegel von Antikörpern. Diese Antikörper können
krebsverursachende Virustypen neutralisieren.