02. November 2007 10:06
Rund 30 Prozent der Schlafstörungen bei Kindern werden von den Eltern
überhaupt nicht wahrgenommen. Das haben Parallelbefragungen von Eltern und
Kindern ergeben, berichtete Alfred Wiater von der Deutschen Gesellschaft für
Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM). Deshalb werde die störende Wirkung
des Fernsehens oder der PC- und Videospiele auf den Schlaf oft unterschätzt.
Schlechte Leistungen
Auffälliges Verhalten, Tagesmüdigkeit und
schlechte Leistungen sollten bei Kindern und Jugendlichen immer auch zu der
Frage nach der Schlafqualität führen. Fast jedes fünfte Volksschulkind
schlafe schlecht. Die Betroffenen neigten zu Hyperaktivität, emotionalen
Problemen und kämen in der Schule schlechter mit.
Schlechte Laune
"Schlechter Schlaf, schlechte Laune, schlechte
Leistungen", so fasst der Experte die aktuellen Kenntnisse der
Kinderschlafmedizin zusammen. Das gelte auch für Atmungsstörungen im Schlaf,
die heute im Kindesalter gut behandelt werden könnten. Je früher, desto
besser, denn 60 Prozent der Schlafstörungen dauerten bis ins höhere
Lebensalter an.
Stabiler Tagesablauf
Schon Säuglingen und Kleinkindern könne
erholsamer Schlaf antrainiert werden. Stabile Rhythmen im Tagesablauf
erleichterten es den Kindern, frühzeitig zu geregelten Schlafenszeiten zu
kommen. Für Säuglinge reiche eine Schlafraumtemperatur von 17 bis 18 Grad.
Das Schlafen auf dem Rücken und die Berücksichtigung der Empfehlungen zu
einer ruhigen, abgedunkelten Schlafumgebung hätten in den vergangenen Jahren
zu einem deutlichen Rückgang des plötzlichen Säuglingstodes im Schlaf
geführt, erklärte Wiater.