15. April 2008 08:42
"Schokolade macht Pickel", "Ohne Pflaster heilen Wunden
schneller", "Joghurt hilft bei Sonnenbrand", wer kennt diese
Volksweisheiten nicht, aber was stimmt wirklich?
"Schokolade macht Pickel"
Eins ist Fakt: Schokolade
schmeckt! Aber dass durch sie Pickel entstehen, ist falsch! Ein Zusammenhang
zwischen Schokoladenkonsum und unreiner Haut ist wissenschaftlich nicht
nachgewiesen. Pickel entstehen durch verstopfte Hautporen und eine
überschüssige Talgproduktion. Akne hat mit falscher Ernährung nichts zu tun. "Für
Pickel ist eher der Hormonhaushalt verantwortlich", sagt Dr. Beatrix
Grohn vom BKK Bundesverband. "Allerdings kann sich ungesunde Ernährung
wie zu viel Fett, Zucker und Alkohol sowie zu wenig Vitamine und
Mineralstoffe negativ auf das Hautbild auswirken. Aber das ist nur ein
Einflussfaktor auf eine gesunde Haut." Die Expertin der
Präventionskampagne Haut rät daher neben einer gesunden Ernährung zu viel
frischer Luft, ausreichend Schlaf und zur täglichen Pflege der Haut für
einen frischen Teint. Stress, Rauchen und ausgiebige Sonnenbäder sollten
dagegen vermieden werden.
"Ohne Pflaster heilen Wunden schneller"
Auch dieser
Mythos stimmt nicht. "Eine echte Wundheilungsbeschleunigung gibt es
nicht, weder an der frischen Luft, noch unter einem Pflaster", so Dr.
Grohn. "Wunden heilen bereits kurze Zeit nach Entstehen von selbst. Die
körpereigenen Abwehr- und Selbstheilungsfunktionen sorgen im Normalfall für
ein schnelles Abheilen." Bei kleinen Wunden ist ein Pflaster nicht
zwingend notwendig. Allerdings schützen Wundauflagen vor physikalischen,
chemischen und mechanischen Einflüssen von außen. Oft sind
Wundschnellverbände antibakteriell beschichtet und verhindern somit eine
weitere Infektion der Wunde. Größere Wunden, bzw. chronische, schlecht
heilende Wunden, schließen sich sogar unter speziellen feuchten
Wundverbänden besonders gut. Für eine schnelle Wundheilung ist ein starkes
Immunsystem Grundvoraussetzung. Eine Impfung gegen Wundstarrkrampf (Tetanus)
ist zur Vorbeugung von Wundinfektionen ebenfalls sehr ratsam.
"Joghurt hilft bei Sonnenbrand"
Sicherlich kann
Joghurt durch seine kühlende Wirkung kurzzeitig gegen die Schmerzen helfen,
doch Vorsicht! Joghurt bei Sonnenbrand - das kann auch übel ausgehen. Die
verbrannte Haut ist durch die Sonne sehr ausgetrocknet und anfällig. "Joghurt
enthält keine heilungsfördernden Inhaltsstoffe", erklärt Dr.
Grohn. "Im Gegenteil, die darin vorhandenen Keime können eine
Entzündung noch verstärken und sogar allergische Reaktionen hervorrufen."
Besser: Ein Brand- und Wundgel mit kühlender Wirkung und zellerneuerndem
Panthenol oder bei leichten Sonnenbränden ein gut verträgliches Aftersun
Produkt verwenden. Oder noch besser: Intensive Sonnenbestrahlung meiden und
mit angemessener Kleidung und Sonnenschutzcreme vorbeugen, damit erst gar
kein Sonnenbrand entstehen kann.
"Fett weg mit Waschen"
Hautunreinheiten lassen sich
bei fettiger Haut durch häufiges Waschen vermeiden. Stimmt nicht, das
Gegenteil ist der Fall. Besonders dann, wenn man es mit dem Waschen
übertreibt. Denn auf die übermäßige Reinigung reagiert die Haut mit
vermehrter Talgproduktion. Die Folge: Pickel, Mitesser und unwillkommener
Glanz. Folglich ist weniger mehr. Seifenfreie Lotions und fettfreie
Tagescremes, dezent angewendet, haben den gewünschten Effekt.
"Baden trocknet die Haus aus"
Häufiges Baden trocknet
die Haut aus. Das muss nicht sein, wenn einige Grundregeln beachtet werden.
Die Wassertemperatur sollte 38 Grad nicht überschreiten und nach 15 bis 20
Minuten sollte das Aalen in der Wanne ein Ende haben. Lotions mit pflegenden
Ölen bewahren die Haut vor dem Austrocknen. Nach dem Bad die Haut sanft
trocknen und gegebenenfalls mit einer Feuchtigkeitscreme verwöhnen.
"Bier macht schöne Haut"
Vor allem die B-Vitamine
aus dem Bier sollen die Haut von innen verschönern, die Poren verfeinern,
das Bindegewebe stärken und damit die Faltenbildung bremsen. Stimmt nicht!
Zwar enthält Bier die für schöne Haut und Haare wichtigen Substanzen Vitamin
B2 und Pantothensäure, doch in so geringer Menge, dass die Wirkung gar nicht
bemerkt wird. Bessere Lieferanten der "Schönmacher" sind
Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Milch.
Mehr Infos:
www.2m2-haut.de