27. Dezember 2007 11:32
Wenn der Festtagsbraten schwer im Magen liegt, ist der Wunsch nach
sportlicher Betätigung nicht allzu fern. "Es langsam angehen und
auf den eigenen Körper hören", das rät der Wiener Sportarzt
Christian Gäbler nach den Feiertagen. Wer keinen Berg zum Skifahren vor der
Haustür hat, kann auch bei winterlichen Temperaturen seine Umgebung zum
Joggen nützen. Dabei gilt: "Es ist besser, fünf Minuten zu gehen,
als unter Qualen fünf Minuten zu laufen und dann drei Wochen lang nichts
mehr zu tun."
Bis minus zehn Grad
Der Winter muss noch lange kein
Ausschlussgrund für Bewegung an der frischen Luft sein: "Bis minus
zehn Grad ist Joggen kein Problem", erklärte Gäbler. Temperaturen
darunter seien den Hardcore-Läufern vorbehalten. Nur wer an Übergewicht
leide, sollte lieber auf Walken, Langlauf oder auch das Ergometer umsatteln.
Für den passionierten Jogger selbst ist aber klar: "Wenn es
wirklich, wirklich kalt ist, bleibe ich lieber zu Hause, weil ich auch Spaß
am Laufen haben will."
Richtige Kleidung
Der Schritt zur richtigen Bewegung in der
Kälte ist leicht: "Im Prinzip braucht es nur die richtige Kleidung."
Im Handel findet man bereits "extrem gute Funktionsunterwäsche",
die den Schweiß nach außen transportiert. "Er bleibt so nicht
am Körper und man verkühlt sich nicht", erklärte der
Sportarzt. Entscheidend sei es ebenso, Kopf und Hände mit speziellen Hauben
und Handschuhen für Läufer gut zu schützen. Ein Schal habe den Vorteil, dass
man ihn bei tiefen Temperaturen über den Mund ziehen kann und so die
gewärmte Luft ein-und ausatmet. Nicht vergessen werden darf auf das richtige
Schuhwerk, vor allem im Winter sollte wegen der Rutschgefahr an ein gutes
Profil gedacht werden.
Zwiebellook
Laut dem Sportarzt hängt es aber primär von jedem
selbst ab, wie kälteempfindlich oder -resistent er ist. Dabei habe sich der
Zwiebellook bewährt: "Es ist immer besser, mit vier dünnen
Schichten zu laufen als mit zwei dicken, weil die Isolierung besser
funktioniert", rät Gäbler. Bei null Grad seien prinzipiell zwei bis
drei Lagen Funktionswäsche ausreichend, über einem Unterhemd sollte man ein
langärmliges Leiberl und einen Sweater tragen. Wer will, kann je nach Kälte
eine ungefütterte oder gefütterte Funktionsweste dazunehmen. Geht es in die
Minusgrade, empfiehlt Gäbler zusätzlich eine Gore-Tex-Jacke sowie eine Hose
aus demselben Material. Eines sollte die Kleidung aber immer haben:
Sicherheitsstreifen - besonders weil es in der kalten Jahreszeit schnell
dunkel wird.
Aufwärmen nicht vergessen
Mit der richtigen Kleidung
ausgestattet, darf man nur nicht auf das Aufwärmen vergessen. Gäbler
empfiehlt: "Am besten locker losgehen oder lostraben." Ratsam sei
es ebenfalls, fünf Minuten im Laufen kleine Dehnungsübungen wie Hopsalauf
und Seitenlauf zu machen. Nach dem Joggen muss dann ausgiebig gedehnt
werden, rät der Sportarzt. Einen Tipp hat Gäbler auch für Läufer mit
Achillessehnenproblemen: "Circa fünf bis zehn Minuten vor dem Laufen
sollte man die Achillessehne mit einer Thermocreme einschmieren, damit sie
schnell warm wird." Die kalten Temperaturen begünstigen sonst eine
Entzündung von angegriffenen Sehnen.