15. Juli 2008 13:13
Claudia Schiffer, Christina Aguilera und zuletzt Angelina Jolie. Was in den
USA schon völlig normal ist wird auch bei uns immer beliebter - die Geburt
per Wunsch-Kaiserschnitt. Während man früher den Kaiserschnitt nur bei
Mehrlingsgeburten, in Notfällen oder bei riskanten Geburten anwandte liegt
immer mehr im Trend. Bei 24 Prozent aller Geburten in Österreich findet der
Kaiserschnitt Anwendung, das entspricht einer Verdoppelung innerhalb der
letzten 10 Jahre.
Ein sanfter Schnitt
Immer mehr Frauen entscheiden sich
freiwillig für diese Geburtsmethode, die auch viele Vorteile bietet.
Stundenlange Wehen fallen weg und das Geburtsdatum ist planbar - man kann
sicherstellen dass der Partner und andere Helfer bereit stehen. Ein
geplanter Wunsch-Kaiserschnitt wird 14 Tage vor der Geburt angesetzt, der
Eingriff dauert meist 45 Minuten und ist für die Frau absolut schmerzfrei.
Die Narbe verläuft unterhalb der Bikini-Grenze, ist also praktisch für
niemanden zu sehen.
Auch andere Vorteile bietet der Kaiserschnitt,
zahlreiche Risiken und Unannehmlichkeiten fallen weg. So leiden viele Frauen
nach einer normalen Geburt unter Inkontinenz, andere erleben den Sex nach
einer Geburt nicht mehr so intensiv. Aus dieser Sicht bringt der
Kaiserschnitt maximale Sicherheit für Mutter und Kind. Diese Art der Geburt
ist also die sicherste Möglichkeit für Mutter und Kind, aber auch die
bessere?
Entmündigung der Mutter?
Kritiker sehen im
Kaiserschnitt-Trend eine zunehmende Entmündigung der Mutter, die durch den
Kaiserschnitt eines der wichtigsten Ereignisse ihres Lebens in die Hände der
Ärzte legen würde. Zudem muss man auch die finanzielle Seite betrachten,
denn für eine Geburt mit Kaiserschnitt wird deutlich mehr Geld an die
Kliniken bezahlt als bei einer natürlichen Geburt. Frauen werden oft gezielt
zum Kaiserschnitt ermutigt, Slogans wie "Erhalte deinen Liebeskanal"
würden den Trend noch weiter anheizen.
Auch gesundheitliche
Aspekte sprechen gegen den Kaiserschnitt, beim Kind kann es zu Atemproblemen
kommen, wenn das Fruchtwasser nicht ganz aus den Lungen gepresst wurde.
Außerdem steht die Frage im Raum, ob das Neugeborene reif genug ist, wenn es
aus dem wehenfreien Uterus geholt wird.