21. April 2010 09:52
Das Magazin "Konsument" hat importierte Erdbeeren auf Schadstoffe
untersucht. Abgesehen von einigen "Ausreißern" fiel die
Bilanz erstaunlich gut aus, berichteten die Tester: "Im Großteil der
untersuchten Proben waren Pestizide nur in Spuren nachweisbar."
17 im Februar in Wien gekaufte Proben wurden ins Labor geschickt. Die
Mehrzahl der Früchte stammte aus Spanien (acht), fünf aus Marokko, drei aus
Ägypten und eine Probe aus Italien.
Testsieger
Sowohl der Testsieger, Erdbeeren von Lidl, in denen
überhaupt keine Pestizide nachweisbar waren, als auch die schlechteste
Probe, hoch belastete Erdbeeren vom Naschmarkt, kamen aus Ägypten. Ebenfalls
viel zu viele Rückstände an Pflanzenschutzmitteln enthielten Beeren aus
Marokko aus einer Zielpunkt-Filiale. "Beide Produkte sind in Österreich
nicht verkehrsfähig", hätten also gar nicht verkauft werden
dürfen, kritisierten die Tester. "Hier wurde offensichtlich im
Vorfeld zu wenig kontrolliert."
Verlierer
Der betroffene Standler am Naschmarkt hielt gegenüber
den Konsumentenschützern fest: "Es ist uns als Einzelhändler nicht
zumutbar, eine Laboranalyse der von uns gekauften Ware durchzuführen. Diese
Kontrollen müssten unserer Meinung nach durch eine höhere Instanz erfolgen,
schon alleine um einen großflächigen Absatz zu verhindern."
Man wollte jedenfalls nicht mehr beim betreffenden Zulieferer am
Großgrünmarkt einkaufen. Auch Zielpunkt hat den Lieferanten nach dem "Konsument"-Test
"bis auf weiteres gesperrt". Die Kontrollmaßnahmen seien erhöht
worden.
Importware hinterlässt auch angesichts der Umweltbelastung einen schalen
Nachgeschmack: Allein durch den Transport haben aus Spanien eingeführte
Erdbeeren nach Angaben der Agrarmarkt Austria (AMA) eine 38 Mal höhere
CO2-Belastung als Früchte aus dem Burgenland.
Heimische Erdbeeren
Die ersten heimischen Erdbeeren kommen ab
April aus dem Glashaus, Ende Mai bis Anfang Juni startet die Ernte auf den
Feldern. Im vergangenen Jahr wurden in Österreich 15.200 Tonnen Erdbeeren
geerntet - die Hausgärten noch gar nicht mitgerechnet: Der
Selbstversorgungsgrad liegt bei rund 40 Prozent. Pro Kopf werden
durchschnittlich dreieinhalb bis vier Kilogramm Erdbeeren jährlich
verspeist.