18. März 2008 14:46
Kinder verbringen immer mehr Zeit vor dem Fernseher und sehen immer mehr
Werbung. Etwa ein Viertel der Fernsehwerbung betrifft Lebensmittel, zwei
Drittel davon Soft-Drinks, Schokolade, fettreiches Essen und dergleichen,
alles Sachen die Kinder nur selten zu sich nehmen sollten. Spots für Obst
oder Mineralwasser sind hingegen rar. Rein rechtlich ist das in Österreich
kein Problem, denn es gibt keine Beschränkungen betreffend der Werbung von
ungesunden Lebensmitteln mit sehr junger Zielgruppe. Dass Kinder aber
vermehrt von der Werbung beeinflusst werden steht außer Frage.
Kampagne gegen Fettmacher-Werbung
Neue Zahlen der WHO zeigen nun,
dass die Fettleibigkeit weiter auf dem Vormarsch ist. Bis zu 177 Millionen
Kinder hätten bereits gesundheitliche Probleme, bis zum Jahr 2015 wird diese
Zahl voraussichtlich auf 2,3 Milliarden Menschen unter 15 Jahren anwachsen.
Auf Kinder abzielende Lebensmittelwerbung wird zum Teil dafür verantwortlich
gemacht.
Eine neue Kampagne fordert nun Maßnahmen um diesem Trend entgegen zu wirken.
So soll Werbung für Nahrung mit hohem Zucker-, Fett- oder Salzgehalt nicht
mehr zwischen sechs Uhr früh und neuen Uhr abends ausgestrahlt werden.
Derartige Werbung soll auch aus dem Internet verschwinden. Zudem sollen
keine Cartoon-Charaktere mehr für solche Spots verwendet werden dürfen.
Experten warnen allerdings davor, dass ein Werbeverbot kein Allheilmittel
wäre, da das Problem von Fettleibigkeit bei weitem komplexer ist.