20. Februar 2008 11:05
Schlapp
Warum können wir nach intensiver körperlicher
Anstrengung Arme oder Beine nur mit Mühe heben? Was verursacht Stunden
später den Schmerz des Muskelkaters? Für die Erschöpfung der Muskulatur gab
es bisher unterschiedliche Erklärungen. Eine Hypothese: Bei Höchstbelastung
fällt im Muskel Milchsäure (Laktat) an. Eine Theorie, die US-Mediziner
Andrew Marks von der Columbia University nicht mehr gelten lässt. Zusammen
mit seinem Kollegen forschte er nach einem neuen Mittel gegen Herzschwäche
und entdeckte dabei, was Muskeln müde macht.
Kalzium
Normalerweise sorgen Kalzium-Ionen für die regelmäßige
Kontraktion der Muskulatur. Werden die Muskeln müde, so entstehen winzige
Risse, durch die Kalzium austritt. Dadurch können sich die Muskeln nicht
mehr so stark zusammenziehen. Angelockte Enzyme verstärken dann noch die
Erschöpfung. Nun wollen die Forscher herausfinden, ob Medikamente, die in
den Kalzium-Mechanismus eingreifen, sowohl müden Herzen als auch müden
Beinen wieder auf die Sprünge hilft.
Nie mehr Muskelkater
Doch macht es Sinn, den Muskelkater zu
verhindern? Sportwissenschafter sind der Meinung, dass nur die Belastung
Muskeln wachsen lässt. „Nur durch diese schöpferische Zerstörung kann der
Körper auf steigende Belastung reagieren und sich anpassen. Nach erfolgter
Regeneration baut er stärkere und belastbarere Strukturen auf“, so
Fitness-Trainer Philipp Reisinger. Mit lockerer Bewegung und Wärme klingt
der Schmerz rascher ab. Reisnger: „ Aber keine Dehnübungen machen. Sonst
entstehen Risse, die wiederum zu einem Muskelkater führen!