16. Juni 2009 10:25
Der Unterschied der Geschlechtsverteilung bei Krebserkrankungen und daraus
resultierenden Todesfällen könnte sich daraus erklären, dass Männer viel zu
selten ärztliche Betreung in Anspruch nehmen. Laut einer Studie von Cancer
Research UK www.cancer.org.uk
erkrankten bei Krebsformen, an denen beide Geschlechter leiden, Männer um 60
Prozent eher. Ihre Sterbewahrscheinlichkeit ist in der Folge um 70 Prozent
höher als bei Frauen. Für dieses Phänomen gibt es keinen biologischen Grund.
Denkbar sei jedoch, dass Frauen besser für sich sorgten. Experten forderten,
dass Männern die Gefahr stärker bewusst gemacht wird. Es wird laut BBC
angenommen, dass die Hälfte aller Krebserkrankungen durch Veränderungen des
Lebensstils verhindert werden könnten.
Aktuelle Studie
Die Wissenschaftler analysierten zuerst Daten zu
allen Krebserkrankungen in den Jahren 2006 und 2007. Es zeigte sich, dass
Männer allgemein um 40 Prozent eher an Krebs sterben als Frauen. Die
Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung ist um 16 Prozent höher. Werden
Brustkrebs und andere geschlechtsspezifische Krebsarten und Lungenkrebs - an
dem häufiger Männer erkranken - ausgeschlossen, wird der Unterschied
zwischen den Geschlechtern noch deutlich größer.
Frauen sind gesundheitsbewusster
Die Forscher hatten erwartet,
dass Frauen und Männer gleich wahrscheinlich an Krebs erkranken und sterben.
Die Zahlen zeigten jedoch, dass die Diagnose bei Männern deutlich häufiger
gestellt wird und dass sie abgesehen von Melanomen, auch eher daran sterben.
David Forman vom National Cancer Intelligence Network www.ncin.org.uk
erklärte, es sei bekannt, dass Männer weniger gesundheitsbewusst leben als
Frauen. Die Ergebnisse dieser Studie könnten also ein Spiegelbild dieser
Haltung sein. Männer ändern ihren Lebensstil eher nicht, um das
Krankheitsrisiko zu verringern und gehen bei Krebssymptomen eher nicht zum
Arzt. Alan White, der Vorsitzende des Men's Health Forum, www.menshealthforum.org.uk
meinte, dass Männern allgemein weniger bewusst sei, dass Faktoren wie
Rauchen, Übergewicht, Alkohol, schlechte Ernährung und eine entsprechende
Familiengeschichte zu einem erhöhten Krebsrisiko beitragen.