02. Jänner 2007 12:18
Mädchen, die im frühen Teenager-Alter häufig Diät-Magazine lesen, entwickeln
einer neuen Studie zufolge eher Essstörungen als ihre Mitschülerinnen.
Forscher von der Universität Minnesota fanden in der im Wissenschaftsmagazin "Pediatrics"
(Jännerausgabe) veröffentlichten Untersuchung heraus, dass junge Mädchen,
die entsprechende Zeitschriften lasen, nach fünf Jahren zwei Mal häufiger
als Gleichaltrige versuchten, durch Fasten oder Rauchen Gewicht zu
verlieren.
Extreme Methoden zur Gewichtsreduktion
Drei Mal häufiger als ihre
Mitschülerinnen griffen sie auf extreme Methoden wie die Einnahme von
Abführmitteln oder Erbrechen zurück. Dabei schien es den Wissenschaftern
zufolge unerheblich, ob die Mädchen zum Zeitpunkt des Zeitschriften-Konsums
übergewichtig waren oder nicht.
Studie an Schülern über 5 Jahre
Die Studie basiert auf
Daten von rund 2.500 Schülern und Schülerinnen aus den Jahren 1999 und 2004.
Es wurde nicht untersucht, ob Artikel in den Magazinen oder Bilder von
superschlanken Models größeren Einfluss hatten. Mitautorin Patricia van den
Berg räumte ein, dass es möglicherweise auch Verzerrungen geben könnte, weil
die Untersuchung sich auf die Angaben der Schüler und Schülerinnen stützte.
Van den Berg rief Eltern auf, entsprechende Zeitschriften nicht einfach
herumliegen zu lassen und mit ihren Töchtern über die Hintergründe der
Beiträge und Bilder in den Magazinen zu sprechen.
Bei Mädchen eindeutiger Zusammenhang
Insgesamt 44 Prozent
der an der Studie beteiligten Mädchen gaben an, häufig Diät-Magazine zu
lesen. Bei den Buben waren es 14 Prozent. Bei Burschen stellten die
Wissenschafter keinen Zusammenhang zwischen dem Lesen von Diät-Artikeln und
Essstörungen fest.