11. April 2008 09:22
Tomaten, Spargel, Artischocken und Brokkoli schmecken nicht nur in Salaten
sehr gut, sondern lassen sich auch sehr gut zu Hauptspeisen wie etwa zu
Fisch kombinieren. Das haben auch schon die meisten Österreicher entdeckt:
Der Fischkonsum ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Im Jahr 2000
waren es noch 5,4 Kilo pro Kopf, 2005 bereits 7,7 Kilo. Und der Trend hält
an. Im Nachbarland Deutschland kommt sogar zweimal so viel Fisch auf den
Tisch.
Fisch macht fit
Beim Genuss von Fisch profitiert man gleich
doppelt. Denn wie der Ernährungsexperte und Internist Dr. Friedrich
Hoppichler erklärt, Fisch schmeckt nicht nur gut, sondern ist besonders
gesund. Er zählt Fisch zu den wertvollsten Lebensmitteln überhaupt: „Er ist
eine wichtige Eiweißquelle und ein guter Vitamin-D- und Jod-Lieferant. Die
fetteren Fischsorten enthalten viele gesundheitsfördernde
Omega-3-Fettsäuren.“ Gerade letzterer Effekt ist in den vergangenen Jahren
bekannt geworden und hat einen regelrechten Fisch-Boom ausgelöst. Denn die
Omega-3-Fettsäuren wirken sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus und
verbessern die Durchblutung.
Benefits
Aber auch den anderen Nähr- und Mineralstoffen im Fisch
kommen wichtige Funktionen zu: „Das Eiweiß zählt zu den wichtigsten
Nährstoffen des Körpers und ist für den Um- und Aufbau der Körpermasse
verantwortlich“, erklärt Hoppichler. Das Jod wird für den Stoffwechsel
gebraucht und das Vitamin D ist für den Knochenaufbau essenziell.
Speiseplan
Zweimal pro Woche sollte Fisch deshalb am Speiseplan
stehen. Für eine Portion sollte man mit 150 bis 200 Gramm Fischfilet
rechnen. Wenn man einen ganzen Fisch kauft, darf es aber ruhig etwas mehr
sein, da dann viele Teile wie Gräten und Kopf wegfallen. In diesem Fall
raten Experten zu etwa 250 bis 300 g pro Person.
Fisch-Lexikon
Ob besser Süß- oder Salzwasserfische lässt sich
nicht klar beantworten. Denn: „Salzwasserfische, vor allem fettreiche
Kaltwasserfische wie Lachs, Hering, Makrele und Thunfisch enthalten mehr von
den gesundheitsfördernden Omega-3-Fettsäuren und sind daher sehr
empfehlenswert. Sie sollten aber immer abwechselnd mit fettärmeren
Seefischen wie Kabeljau und Seezunge oder mit Süßwasserfischen wie Zander
oder Forelle verzehrt werden“, rät Experte Hoppichler. Da fette Fischsorten
von der Schadstoffbelastung oft mehr betroffen sind, empfiehlt er zu
variieren.
Hände weg
Von Fischen in öligen und mayonnaisehaltigen
Marinaden rät der Experte ab. Diese sollte man daher nur zu besonderen
Anlässen genießen. Auch geräucherter Fisch ist wegen des hohen Salzgehalts
mit Vorsicht zu genießen.
Frischer Fisch
Beim Einkauf von Fisch gilt es, das Frischegebot
zu beachten. Da Fisch schneller verdirbt als viele andere Lebensmittel,
sollte man laut dem Experten auf diese Kennzeichen achten: „Die Kiemen haben
eine hellrote Farbe, liegen fest an und riechen frisch. Die Augen sollten
klar und glänzend sein und hervorstehen. Das Fleisch ist fest. Wenn man mit
dem Daumen hineindrückt, verschwinden die Druckstellen sofort wieder. Die
Gräten sind schwer zu entfernen. Die Schuppen glänzen und lassen sich
ebenfalls schwer entfernen. Insgesamt riecht frischer Fisch weder nach
Ammoniak, noch besonders stark nach Fisch.“
Richtig zubereitet
Wer dann noch auf eine fettarme Zubereitung
umsteigt, bei dem steht einem unbegrenzten Fischgenuss nichts mehr im Weg.
Besonders zu empfehlen sind Dünsten, das Herausbraten in einer beschichteten
Pfanne und natürlich Grillen. Passt das Wetter noch nicht, kann auch im
Backrohr gegrillt werden. Dazu wird der Fisch einfach in Alufolie
eingewickelt.
Die richtige Würze
Beim Würzen sind der Kreativität keine
Grenzen gesetzt. Ernährungsexperte Dr. Friedrich Hoppichler rät vor allem zu
Petersilie, Zitrone, Knoblauch und italienischen Kräutern sowie zu
orientalischen Geschmäckern wie Ingwer und Curry.
Nächste Seite: Die besten Rezepte
Tomatenravioli mit gebratener Seezunge
Zutaten:
Für 4 Personen
Pastateig (150 g glattes Mehl, 150 g
Hartweizengrieß, 12 Dotter, Salz mit 2 EL Olivenöl verkneten)
80
g getrocknete Tomaten
100 g Ricotta
Basilikum
Salz
Pfeffer
1
Zitrone
1 Dotter
8 Seezungenfilets
1 Tomate
1 EL Pinienkerne
1
El Butter
1/8 l Geflügelfond
Zubereitung:
Die
getrockneten Tomaten hacken, Mit Ricotta, Zitronensaft, Salz, Pfeffer und
Basilikum verrühren. Den Pastateig ausrollen und mit Dotter bestreichen. Mit
Dressiersack die Tomaten-Ricottamasse darauf spritzen, ein zweites Teigblatt
darüberlegen und mithilfe eines Ausstechers Ravioli formen. Die frische
Tomate blanchieren, im kalten Wasser abschrecken und dann schälen. Vierteln,
entkernen und in kleine Würfel schneiden. Olivenöl erhitzen, die
Seezungenfilets auf beiden Seiten nach Geschmack würzen und anbraten. In der
Zwischenzeit die Ravioli in Salzwasser kochen. Geflügelfond, Tomatenwürfel,
Pinienkerne und Butter in einer Pfanne kurz aufkochen, dann die Ravioli dazu
geben und anschließend mit Olivenöl, Salz und Basilikum abschmecken.
Gemeinsam mit dem Fisch auf den Tellern anrichten und servieren.
Steinbutt auf roter Rübe mit Kräutersauce
Zutaten:
Für 4 Personen
1 Steinbuttfilet
100 g Butter
Saft von 1
Zitrone
Salz
Pfeffer
Für das Püree:
250 g
Rote Rüben (gekocht, geschält)
1 TL Worcestersauce
1 TL
Sherryessig
3 Cornichons fein gehackt
3 EL Flüssigsahne
Für
die Schnitte:
250 g Rote Rüben
Salz
Pfeffer
Öl
Für
die Kräutersauce:
1 kg Ofenkartoffeln
100 g weiße Zwiebeln
Knoblauch
Rosmarin
Thymian
100
g Mazolaöl
1 l Rindsuppe
je 10 Stück Koriander- und
Pfefferkörner
100 g Petersilie
100 g Kerbel
Zubereitung:
Den
Steinbutt portionieren. Einen Teller mit Butter bestreichen und den
Steinbutt darauf legen. Das Filet ebenfalls mit Butter bestreichen und mit
Salz, Pfeffer und Zitrone marinieren. Anschließend den Teller mit einer
Klarsichtfolie abdecken und bei 80 Grad 15 Minuten lang in den
Heißluftbackofen geben.
Das Püree: Die Roten Rüben in einer
Alufolie einwickeln und zwei Stunden bei 140 Grad garen lassen. Danach die
Folie entfernen und die Rüben kalt abwischen. Rüben in kleine Würfel
schneiden, mit einer Moulinette zerkleinern und in einen Topf geben. Die
restlichen Zutaten beimengen und abschmecken.
Für die Schnitte die
gegarte Rüben (siehe Püree) kreisrund ausstechen und nach Geschmack würzen.
Die
Kräutersauce: Die Kartoffeln mit Zwiebeln kurz in Öl anschwitzen und mit der
Rinderbrühe übergießen. Die restlichen Zutaten untermischen und eine halbe
Stunde lang vor sich hin köcheln lassen. Dann die Kräuter (Rosmarin,
Thymian, Petersilie, Kerbel) dazu geben und alles durch ein Spitzsieb
drücken. Abschmecken und fertig!