19. Jänner 2009 12:28
Männer können durch bewusste Verdrängung Hunger besser unterdrücken als
Frauen. Das zeigt eine Studie, die in den "Proceedings" der US-Akademie der
Wissenschaften ("PNAS"; online vorab) erschienen ist. Frauen können zwar wie
Männer das subjektive Hungergefühl verdrängen, in ihrem Hirn aber nagt der
Hunger weiter, schreibt die Gruppe um Gene-Jack Wang vom Brookhaven National
Laboratory in New York.
Bewusst unterdrücken
Die Forscher hatten die Aktivität
ausgewählter Hirnregionen bei 23 Probanden untersucht, davon 13 Frauen und
zehn Männer, die 17 Stunden gefastet hatten. Anschließend sollten die
Teilnehmer entweder an ihre Lieblingsspeise denken, oder mit Hilfe
sogenannter kognitiver Inhibition also einer bewussten Unterdrückung
ihre Gedanken ans Essen verdrängen. Der Gedanke an das Lieblingsgericht
verstärkte bei Frauen und Männern gleichermaßen nicht nur den Wunsch danach,
sondern auch die Gesamtaktivität des Gehirns.
Weniger Verlangen
Die bewusste Unterdrückung des Hungers führte
bei beiden Geschlechtern zu einer Verringerung des Wunsches nach Nahrung.
Bei den Frauen allerdings drang dieser Effekt nicht ins Gehirn, das
hochaktiv blieb. Bei Männern hingegen führte die Unterdrückung auch zu einer
Abnahme der Aktivität der limbischen und paralimbischen Hirnregionen, die
unter anderem für Gefühle und Motivation zuständig sind.
Übergewicht und Fettleibigkeit
Die vorliegenden
Forschungsergebnisse zeigen, dass diese Regionen für die Überwindung des
Hungergefühls bedeutsam sind. Ihre Störung begünstigt Übergewicht und
Fettleibigkeit, vermuten die Forscher. Übergewicht ist einer Hauptfaktoren
für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Zuckerkrankheit und
Gelenkschäden.