25. Juni 2009 11:04
Geht es um ihre Gesundheit, herrschen in den Köpfen der Österreicher
offenbar große Diskrepanzen zwischen Realität und Gefühl: Repräsentative
Umfragen zum Thema Gesundheit, die der Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) 2006
und 2009 in Auftrag gegeben hat, zeigten, dass sich die Österreicher heute
zwar gesünder fühlen als noch vor drei Jahren, ihr Verhalten aber in krassem
Widerspruch dazu steht, so der FGÖ.
94 Prozent fühlen sich gesund
Der Anteil derer, die sich
sehr bzw. eher gesund fühlen, ist in den vergangenen Jahren von 90 auf 94
Prozent gestiegen. Neun von zehn Österreichern gaben in beiden Jahren an,
sehr bzw. eher gesundheitsbewusst zu leben. Im Widerspruch dazu steht
allerdings, dass sich eine Reihe gesundheitsrelevanter Verhaltensweisen seit
der letzten Umfrage verschlechtert hat. So ist der Anteil der Raucher von 21
auf 31 Prozent gestiegen, statt 27 trinken 43 Prozent mindestens einmal die
Woche Alkohol, die Zahl der Sportmuffel ist von 13 auf 17 Prozent gestiegen
und auch der Anteil der Stressgeplagten hat sich von 43 auf 47 Prozent
erhöht. Nicht vereinbaren lassen sich auch die Einschätzungen und die
wissenschaftlichen Fakten zum Übergewicht: 21 Prozent gaben an, zu viele
Kilos auf die Waage zu bringen. Laut Ernährungsbericht vom März sind es
jedoch doppelt so viele.
Verdrängung?
Wer glaubt, dass die Österreicher eben einfach
nicht wissen, welches Verhalten gesund oder ungesund für sie ist, liegt
falsch. Bei einer im Herbst durchgeführten Umfrage nannten nämlich spontan
82 Prozent Bewegung, 71 Prozent Ernährung, 59 Prozent weniger Rauchen und 43
Prozent weniger Alkohol als Faktoren, die dem Herz-Kreislauf-System guttun.
"Scheinbar verdrängen viele Menschen unangenehme Tatsachen oder wiegen sich
in der trügerischen Hoffnung, dass die Folgen des gesundheitsschädlichen
Verhaltens sie selbst nicht treffen werden", mutmaßte Christoph Hörhan,
Leiter des FGÖ.