09. August 2007 12:21
Frauen leiden besonders stark unter den Folgen des Rauchens. Sie hätten
häufiger und stärker Atemnot als Männer, berichtete die Deutsche
Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) am Dienstag unter
Berufung auf eine Studie mit mehr als 1.000 Patienten in den USA.
Frauen mit COPD leiden mehr
Bei Frauen mit einer Raucherlunge -
der sogenannten chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD - funktionierte
demnach die Lunge schlechter als bei Männer mit derselben Krankheit. Zudem
waren diese Frauen körperlich weniger belastbar, litten häufiger an
Depressionen und schnitten bei Tests zur Abschätzung ihrer Lebensqualität
und seelischen Gesundheit schlechter ab.
Ursache nicht geklärt
"Eine COPD trifft Frauen offenbar
härter als Männer, selbst wenn diese in etwa gleich viel geraucht und damit
eine vergleichbare Raucherkarriere aufzuweisen haben", kommentierte Dieter
Köhler vom wissenschaftlichen Beirat der DGP. Warum die Krankheit bei Frauen
schwerer verläuft, sei noch nicht bekannt.
Kleinere und zartere Atemwege
"Möglicherweise sind Frauen
gegenüber Atemwegserkrankungen generell empfindlicher, zumal ihre Atemwege
schon allein anatomisch gesehen im Vergleich zu denen von Männern filigraner
und kleiner sind", erläuterte Köhler. In der Studie sei mit radiologischen
Methoden nachgewiesen worden, dass sich die Wände der Atemwege bei Frauen
stärker verdicken als bei Männern, so dass sie schwerer Luft bekommen als
männliche Patienten. Möglicherweise litten Frauen aber auch stärker unter
den COPD-Folgeerkrankungen wie Gewichtsverlust, Lungenfunktionsverlust und
Depressionen.
Die Studie erfolgte an 17 US-Kliniken. 38,8 Prozent der 1053 untersuchten
Patienten waren Frauen. Veröffentlicht wurde die Studie im "American Journal
of Respiratory and Critical Medicine".