13. Dezember 2007 09:32
Raucher haben ein hohes Risiko, zuckerkrank zu werden. Das berichtet eine
Gruppe um Carole Willi von der Universität Lausanne im "Journal of the
American Medical Association" ("JAMA", Bd. 298, Nr. 22, S. 2654). Die
Mediziner hatten für ihre Untersuchung 25 Studien zu diesem Thema aus den
Jahren 1992 bis 2006 und damit die Daten von 1,2 Millionen Menschen erneut
ausgewertet. Raucher haben demnach im Vergleich zu Nichtrauchern ein um 44
Prozent erhöhtes Risiko für Diabetes vom Typ II - dieser trifft rund 90
Prozent aller Zuckerkranken.
Von Dosis abhängig
Die weitere Analyse zeigte einen von der
Dosis abhängenden Effekt: Je stärker ein Mensch raucht, umso höher ist auch
sein Risiko. Sind es mehr als 20 Zigaretten pro Tag, ist es um 61 Prozent
erhöht. Bei ehemaligen Rauchern ist das Risiko um 23 Prozent höher.
Zusammenhang?
Die Forscher weisen selbst darauf hin, dass sich
aus ihrer Untersuchung keine eindeutige Ursache-Wirkung-Beziehung ableiten
lässt. Womöglich hat die Zuckerkrankheit andere Gründe. Denkbar wäre, dass
jene Menschen häufiger zur Zigarette greifen, die ohnehin nicht so sehr auf
ihre Gesundheit achten - diese hätten dann auch ein erhöhtes
Diabetes-Risiko. Allerdings spreche der dosisabhängige Effekt für einen
Zusammenhang.
Insulin
Bei Diabetes vom Typ II wird der Körper mit der Zeit
unempfindlicher für das Hormon Insulin. Dieses regelt die Aufnahme von
Zucker aus dem Blut in die Zellen. In der Folge produziert die
Bauchspeicheldrüse mehr und mehr Insulin, bis sie schließlich versagt.