12. April 2010 10:05
Migräne-Patienten sollten bei Schlaf und Ernährung auf einen möglichst
gleichmäßigen Ablauf achten. "Geregelte Mahlzeiten sind
wichtig, um den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und Schwankungen zu
vermeiden", so der Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher
Nervenärzte, Frank Bergmann. Empfehlenswert sei außerdem, wenig bis gar
keinen Alkohol zu trinken und für einen geregelten Schlaf mit ausreichender
Dauer zu sorgen.
Migräne
oder Kopfschmerz? Machen Sie den Test!
Ausdauersport
Auch Ausdauersport sei eine Möglichkeit für eine
nicht-medikamentöse Migräne-Vorbeugung. "Ideal sind
Disziplinen wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren mit einer moderaten
Belastung", sagt Bergmann. Betroffene sollten dabei darauf achten, sich
nicht zu überfordern und den Körper zu überanstrengen.
Auslöser unterschiedlich
Die Auslöser einer Migräneattacke
können nach Angaben des Nervenarztes individuell sehr unterschiedlich sein.
Dabei spielten äußere Faktoren eine Rolle wie bestimmte Lebens- und
Genussmittel, Nahrungsmittelzusätze oder auch Witterungsbedingungen. Zu den
inneren Faktoren zählten Hormonschwankungen sowie auch Stress und
Anspannung. Diese auslösenden Reize zu kennen und zu vermeiden, sei
ebenfalls ein wichtiger Beitrag zur Vorbeugung von Kopfschmerzanfällen.
Verhaltenstherapie
"Manchen Betroffenen kann eine
Verhaltenstherapie dabei helfen, herauszufinden, welche Situationen
Migräneattacken begünstigen, und Strategien zu entwickeln, mit diesen
Situationen anders umzugehen", sagt Bergmann. Mit einer solchen
gezielten Migräne-Prophylaxe könnten Häufigkeit, Schwere und Dauer der
Attacken im Idealfall um bis zu 50 Prozent reduziert werden. Zudem könne
dadurch einem medikamenteninduzierten Dauerkopfschmerz vorgebeugt werden.
Entspannungsübungen
Gegen Migräne, die durch Stress und
Anspannung hervorgerufen werde, helfen häufig Entspannungsübungen, wie
beispielsweise die progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Auch mit
Hilfe von Biofeedback können Patienten laut Bergmann lernen, sich anbahnende
Kopfschmerz-Anfälle abzuwenden.
Wenn Menschen mehr als zwei Anfälle im Monat erleiden oder die Attacken
länger als 72 Stunden dauern, bietet sich nach Angaben des Mediziners auch
eine medikamentöse Prophylaxe an. Sogenannte Betablocker wie Metoprolol und
Propanolol, der Membranstabilisierer Topiramat sowie Flunarizin könnten dann
die Häufigkeit wiederkehrender Migräneattacken wirksam reduzieren.