17. Juni 2009 08:51
Auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an – auch in der Liebe. Das bestätigt
eine aktuelle Online-Umfrage zum Sexualleben der Österreicher. Nur 40
Prozent der Teilnehmer gaben an, in punkto Sex rundum zufrieden zu sein. Ein
bedeutendes Problem ist in allen Altersgruppen vor allem der vorzeitige
Samenerguss, an dem zwanzig Prozent der Befragten leiden.
Viele betroffen
„Diese Umfrage bestätigt im Großen und Ganzen
unsere Erfahrungen in der täglichen Praxis und deckt sich auch mit
wissenschaftlichen Studien“, betont der Wiener Urologe Karl Dorfinger. Denn
internationale Untersuchungen zeigen: Jeder vierte Mann leidet an
vorzeitigem Samenerguss. Bei ihnen kommt es entweder schon vor dem
Geschlechtsverkehr oder innerhalb weniger Sekunden bis maximal eine Minute
nach Beginn des Sexualakts zur Ejakulation. Rund zwei Drittel aller Männer
haben im Laufe ihres Lebens für einige Zeit mit diesem intimen Problem zu
kämpfen. Nicht gerade zur Freude der Partnerin.
Tabuthema
Ob erektile Dysfunktion oder vorzeitiger Samenerguss:
Darüber sprechen wollen Männer nicht. Es sei daher wichtig, dass dieses Tabu
aufgebrochen wird, so Dorfinger, der hier eine große Aufgabe für die
Urologen sieht. „Die Medizin hat heute gute Möglichkeiten, bei vorzeitigem
Samenerguss wirkungsvoll zu helfen.“
Neues Medikament
Ist der Samenerguss partout nicht
kontrollierbar, so kann die Ejakulation mithilfe eines neuen Medikaments
verzögert werden. Der Serotonin-Hemmer „Priligy“ kann den Zeitraum bis
zum Samenerguss um das Drei- bis Vierfache verlängern. Der darin enthaltene
Wirkstoff Dapoxetin wird gezielt und bei Bedarf gegen vorzeitige Ejakulation
eingesetzt. Hotline für Betroffene: 02236/ 42 76 190
Tipps: Wie Sie den Orgasmus hinauszögern können
ZU
FRÜH?
Männer, die den Zeitpunkt des Samenergusses nicht
kontrollieren können, sollten sich zunächst einmal ablenken. Also an etwas
ganz Banales denken, um den Kreislauf der Angst zu durchbrechen. Manchmal
hilft es auch, sich auf die Lippen zu beißen oder in den Arm zu kneifen.
Der Schmerz stoppt die Ejakulation.
DURCHATMEN
Im Alten China lernten Männer, den Höhepunkt mittels
Atemtechnik zu verzögern: Tief einatmen und dann Atem anhalten bis der
Ejakulationsdrang verschwindet. Das Wegziehen des Hodensacks hat ähnliche
Wirkung: Hoden mit Daumen und Zeigefinger umfassen und leicht nach unten
ziehen.
MEDIKAMENT
Wenn alle Tricks versagen, kann der jetzt erhältliche
Serotonin-Blocker „Priligy“ den Zeitpunkt bis zum Samenerguss verlängern.
Das rezeptpflichtige Potenzmittel wird vom Urologen verordnet. Der darin
enthaltene Wirkstoff Dapoxetin hemmt den Abbau von Serotonin im Gehirn und
wirkt völlig anders wie etwa Viagra.