04. August 2009 12:10
Kleine Wunden können oft eine fatale Wirkung haben. Die Blutvergiftung, auch
Sepsis genannt, ist nach Herzinfarkt und Krebs die dritthäufigste
Todesursache in Deutschland. Das schreibt das Nachrichtenportal t-online.de.
Jedes Jahr erkranken daran mehr als 150.000 Menschen, die Hälfte davon
stirbt.
Vor wenigen Tagen wurde ein besonders dramatischer Fall einer Blutvergiftung
bekannt. Für eine Oberösterreicherin endete der Spanien-Urlaub tödlich. Die
junge Frau starb an einer Sepsis. Die junge Frau hatte sich am Strand
vermutlich eine Mikroverletzung zugezogen. Dadurch sind die Bakterien auch
in ihr Blut gelangt. Da die Frau auch chronisch krank war, hat sie auch eine
starke Abwehrschwäche entwickelt. Und das führte in Kombination mit der
Infektion zum Tod. Auch bei der verstorbenen TV-Moderatorin Ilona Christen
wurde als Todesursache eine Sepsis festgestellt. Doch warum ist die
Blutvergiftung so gefährlich und woran erkennt man sie?
Organversagen
Zu einer Blutvergiftung kommt es, wenn Bakterien
über offene Wunden in den Körper gelangen. Die Haut entzündet sich. Wird die
Infektion nicht richtig behandelt, breitet sich das Gift der Keime über die
Blutbahn aus und erfasst nach und nach alle Organe. Dadurch verschlechtert
sich die Sauerstoffversorgung der Organe und lebensnotwendige Funktionen
können nicht mehr aufrechterhalten werden. In wenigen Stunden kann es zu
einem Versagen von Niere, Lunge, Leber und Kreislauf kommen. Bei der Hälfte
der Erkrankten führt dies zum Tod.
Auslöser
Eine Blutvergiftung kann verschiedene Ursachen
haben. Jede Infektion mit Bakterien oder Pilzen kann zu einer Sepsis führen.
Bei mehr als der Häfte der Betroffenen ist die Krankheitsursache eine
Entzündung der Lunge oder des Bauchraums. Aber auch andere Krankheitsherde
wie kleine Verletzungen, Schürfwunden oder Verbrennungen können eine
Blutvergiftung auslösen. Die Gefahr ist besonders für Menschen mit einem
angeschlagenen Immunsystem groß. Vorbeugen kann man einer Sepsis nicht,
deshalb ist es wichtig, dass die Krankheit so früh wie möglich erkannt und
richtig behandelt wird.
Symptome
Oft ähneln die Symptome einer Grippe, daher wird eine
Sepsis häufig erst zu spät erkannt. Der Erkrankte hat Fieber, atmet schnell
und fühlt sich matt. Kommen Bewusstseinsveränderungen, Atemnot und Herzrasen
hinzu, ist eine Sepsis wahrscheinlich. Nachweisen lässt sich eine
Blutvergiftung mit einem Bluttest. Eine wesentliche Therapieform ist die
Behandlung mit Antibiotika.
Irrglauben
In der Bevölkerung hält sich ein Gerücht hartnäckig,
nämlich dass das erste sichtbare Anzeichen einer beginnenden bzw.
fortschreitenden Blutvergiftung ein roter Streifen sei, der sich
kontinuierlich Richtung Herzen ausbreitet. Den viel zitierten "roten
Streifen" gibt es zwar, doch handelt es sich dabei nicht um eine
Sepsis, sondern um eine Entzündung der Lymphbahnen.