13. September 2007 10:14
Aus einer aktuellen Studie über die Säuglingsernährung nach der Geburt sowie
über den Zeitraum des ersten Lebensjahres geht hervor, dass Österreichs
Frauen ihre Kinder zu 93 Prozent stillen und die Spitäler in Österreich auch
sehr gut gerüstet sind, um das Still-Verhalten zu unterstützen.
Die Ergebnisse im Detail:
- Insgesamt beginnen 93,2 Prozent der Mütter mit dem Stillen
- Nach drei Monaten stillten 60 Prozent der Mütter noch voll, 12 Prozent
noch zum Teil
- Nach sechs Monaten stillten 10 Prozent noch voll, 55 Prozent zum Teil
- Nach einem Jahr stillten 1 Prozent noch voll und 16 Prozent noch
teilweise
- Signifikante Einflussfaktoren beim Stillen sind das Alter der Mutter,
Rauchen, Parität, der Verlauf der Geburt (ob normal oder mit
Komplikationen) und der Zeitpunkt der Stillentscheidung.
- Den höchsten Einfluss auf das Stillverhalten hat der Kinderarzt.
- Stillkrisen treten speziell zu Beginn der Stillperiode auf und werden
von 50 Prozent der Mütter mit einem Milchmangel beschrieben. Vor allem
in den ersten drei Monaten versucht eine Mutter durch häufigeres Anlegen
die Situation zu bewältigen, später neigen Mütter dazu bei Stillkrisen
zuzufüttern oder abzustillen.
- Beikost wird von 20 Prozent der Mütter ab dem fünften Monat, von 38
Prozent ab dem sechsten Monat erstmalig gefüttert.
- Nicht-glutenfreie Nahrung wird erst ab dem sechsten Monat gegeben.
- Laut Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky liegen die Stillraten
verglichen mit den skandinavischen Ländern noch unter den Bereichen, die
bei optimaler Information und Betreuung erreicht werden könnten.
Geburten in Österreich
- 70 Prozent der Säuglinge kommen "normal" auf die Welt
- 23,5 Prozent per Kaiserschnitt
- 6 Prozent Vakuum oder Forceps
- 1,5 Prozent werden ambulant entbunden (dh. die Mütter gehen nach der
Geburt wieder heim)
Service in Spitälern
- In allen medizinischen Einrichtungen findet sich eine 24-Stunden
OP-Bereitschaft (100 Prozent), eine Intensivstation für Erwachsene ist
in 90 Prozent der Abteilungen vorhanden, 53 Prozent haben eine
Kinderstation und 40 Prozent eine Neonatologie angeschlossen.
- Rooming-in (Baby darf bei der Mutter schlafen) wird in 93 Prozent
der Geburtenabteilungen standardmäßig umgesetzt.
- Stillberatung durch geprüfte Stillberaterinnen wird in 80 Prozent der
Abteilungen angeboten.
- In 80 Prozent der Abteilungen wird ein länger als 20 Minuten dauernder
Hautkontakt nach der Geburt zwischen Mutter und Kind ermöglicht.
- 90 Prozent der Abteilungen ermöglichen das Anlegen nach Bedarf und
bestehen nicht auf festgelegte Stillzeiten.