05. Mai 2008 09:21
Ein mit Menschen gefüllter Raum, vor dem man einen Vortrag halten soll oder
ein wichtiges Geschäftsessen – diese Vorstellungen lassen vielen Menschen
den Angstschweiß über den Rücken laufen. Fast jeder zehnte Österreicher
leidet an dieser oder ähnlichen Phobien, wie der Angst, ausgelacht, ablehnt
oder gar verspottet zu werden. Betroffen sind mehr Männer als Frauen.
Ebenfalls sehr häufig sind Platzängste, Panikstörungen oder spezielle
Phobien wie etwa die Angst vor Spinnen.
Den Ängsten stellen
Gleich, um welche Angst es sich handelt
– die diplomierte Mentaltrainerin und Energetikerin Eva Ackermann rät: „Es
hilft, sich seinen Ängsten zu stellen.“ Verdrängung ist ihrer Meinung nach
der falsche Weg. Denn: „Wenn wir nicht an unseren Ängsten arbeiten, kann es
sein, dass diese sich verselbstständigen, bis uns zum Schluss die Angst den
Hals zuschnürt.“ Dabei ist Angst zu haben noch lange kein Grund, zu
verzweifeln, erklärt die Expertin: „Angst beflügelt: Sie gibt uns einen
Adrenalinschub, Herzschlag und Atem werden beschleunigt, Muskeln und Gehirn
werden mit einer Extraportion Sauerstoff und Hormonen versorgt. Die Folge:
Für kurze Zeit können wir Übermenschliches leisten.“ Überschreitet die Angst
jedoch einen bestimmte Grenze, beginnt sie uns zu blockieren. Deshalb verrät
Eva Ackermann Möglichkeiten, wie man mit seinen Ängsten leben kann und
Situationen, die einem den Angstschweiß auf die Stirn treiben, richtig
abschätzt.
Klopftherapie
Ackermann konfrontiert ihre Klienten mit der
Ursache ihrer Ängste und begleitet etwa Menschen mit Höhenangst auf eine
Aussichtsplattform, wo sie diese mithilfe der Klopfmethode langsam daran
gewöhnt, ohne Furcht in die Tiefe zu schauen. Die Klopfgriffe sehen Sie im
Kasten rechts. Die beste Wirkung erzielen Sie, wenn Sie alle beschriebenen
Punkte der Reihe nach abklopfen. Siekönnen sich aber auch einzelne Übungen
herauspicken.
Bei der Meridian-Klopftherapie wird das Wissen der Chinesischen Medizin um
bestimmte Energiebahnen in unserem Körper genutzt. Denn Ängste sind immer
auch mit Blockaden im Körper verbunden, die durch das Beklopfen bestimmter
Stellen wieder gelöst werden können. Woher die Angst kommt, ist in diesem
Fall nicht von Bedeutung. Diese Technik kann aber auch bei
Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen, mangelndem Selbstwertgefühl
oder Migräne genutzt werden.
Vorbereitung
Die Klopftherapie eignet sich sowohl als
Vorbereitung, als auch in der Situation selbst. Beim Klopfen beginnt man
immer mit dem Punkt am Schlüsselbein und wechselt dann zu Kopf und Fingern.
Atemtipp. Eine zweite Möglichkeit, einer Angstsituation mit eigener Kraft zu
entkommen, ist gezieltes Atemtraining. Expertin Ackermann dazu: „Menschen
atmen normalerweise acht- bis zwölfmal in der Minute ein und aus. Wer
bewusst seltener atmet, wird ruhiger.“ Atmen Sie daher nur sechsmal pro
Minute oder sogar noch seltener – das Ausatmen sollte dabei doppelt so lange
dauern wie das Einatmen! Der beruhigende Effekt setzt sofort ein, wie
Ackermann bestätigt: „Denn indem man sich auf die Atmung konzentriert, lenkt
man sich von den Ängsten ab.“
Mehr Infos: www.mentaltraining-ackermann.at
Die besten Bücher zum Thema:
Arbeit ohne Angst und
Stress. Vom Wiener Psychoanalytiker Walter Hoffmann, Ueberreuter-
Verlag, 14,95 Euro.
Kraftquelle Angst. Walter Hoffmann,
Ueberreuter-Verlag, um 19.95 Euro.
So lerne ich meine Ängste zu
besiegen. Sabine Standenat, Kneipp, 19,90 Euro.