09. Jänner 2009 11:42
Nicht nur Passivrauchen gefährdet die Gesundheit: Beim Zigarettenkonsum
setzen sich giftige Feinstaubpartikel des Rauchs auch in den Haaren, auf der
Haut und auf der Kleidung ab. Neben dem aktiven und passiven Rauchen
schädige auch dieser "Third Hand Smoke" die Gesundheit,
warnen Mediziner.
Viele Giftstoffe
Tabakrauch enthält Studien zufolge rund 250
giftige Verbindungen, darunter Arsen und Blausäure, Metalle wie Chrom und
Kadmium, das Lösungsmittel Toluol, Kohlenmonoxid oder das radioaktive
Polonium-210. Elf Verbindungen gelten als extrem krebserregend. Diese Stoffe
gefährden vor allem Kleinkinder, wie der Kinderarzt Jonathan Winickoff von
der Universität Harvard im Fachblatt "Pediatrics" betont. "Wenn
ein Raucher Kontakt mit einem Baby hat, kommt es mit diesen Giftstoffen in
Kontakt, auch wenn er gerade nicht raucht", sagt der Forscher.
Entwicklung verzögert
Kleinkinder reagieren zum einen
äußerst empfindlich auf die Substanzen, außerdem nehmen sie den feinen
Staub, der sich etwa auf dem Boden, auf Möbeln oder auf Spielzeug absetzt,
etwa beim Krabbeln und Lutschen besonders stark durch Nase und Mund auf.
Untersuchungen deuten darauf hin, dass eine hohe Belastung mit den Stoffen
die neuronale Entwicklung und etwa die Entwicklung des Lesevermögens
verzögert.
Lüften hilft nicht
Und auch wenn Raucher nach der Zigarette
die Wohnung noch so sehr durchlüften, geben die Forscher keine Entwarnung.
Die Feinstaub-Partikel ließen sich noch lange nach dem Zigarettenkonsum
nachweisen, mahnen sie.
Foto: (c) sxc