29. Juli 2008 09:57
Man liegt im Bett, aber der Schlummer will einfach nicht kommen: In solchen
Fällen haben schon die Großmütter ihre Hausmittelchen ausgepackt. Heute
findet sich so einiges dazu im Internet: So sollen eine Tasse Tee mit
Baldrian oder Zitronenmelisse und diverse Öle muntere Geister müde werden
lassen. Auch in der Homöopathie finden sich Mittel und Wege, um ins
Traumland zu gelangen. Wem das zu schwach ist, der greift zu Eiern, rohen
Zwiebeln oder Bier.
Warme Milch mit Honig
Neben dem obligatorischen Glas warmer Milch
mit Honig oder Anis soll auch saure Milch zum Abendessen gegen
Einschlafprobleme helfen, ebenso frische Eier: Etwa zwei bis drei Stunden
nach dem Legen das Eigelb mit Zitronensaft und Honig verquirlen und langsam
trinken. Wunder wirken sollen auch Zwiebeln in Milch aufgekocht oder roh zu
sich genommen. Aber auch mit Bier soll einem der Schlaf übermannen, da
Hopfen müde macht. Wer die Wirkung verstärken will, erwärmt das "kühle
Blonde" und süßt es mit etwas Honig.
Durchwachte Nächte
Wer es satt hat, die Nacht
"durchzuwachen", kann auch eine kalte Ganzkörperwaschung durchführen und
sich danach ohne abzutrocknen ins Bett legen. Kalte Wadenwickel oder Arm-
und Kniegüsse sollen ebenfalls helfen. Polster mit Brennnesselblättern oder
kleine Säckchen locker gefüllt mit Hopfen, Johanniskraut und Lavendel tun
ebenfalls ihre Wirkung: Auf Brust oder unter den Kopf gelegt werden durch
die Wärme beruhigende Düfte freigesetzt. Ein mit Rosenöl benetzter
Wattebausch neben das Kopfkissen gelegt oder einige Tröpfchen Pfefferminzöl
unter die Nase gerieben sollen Schlafhungrige ins Traumland führen.
Expertenrat
Die Wiener Allgemeinmedizinerin Adriena Stelzig
empfiehlt bei Schlafproblemen grundsätzlich, einen Experten aufzusuchen,
nennt aber einige homöopathische "Klassiker": So z. B. kommt "Coffea" zum
Einsatz, wenn man zu "überdreht" zum Schlafen ist. Die Globuli funktionieren
nach dem Ähnlichkeitsgesetz: "Symptome, die bei Kaffeegenuss auftreten,
werden sozusagen mit Kaffee behandelt", erklärt Stelzig. Das Mittel - üblich
sind "Coffea T12" - wird in einer maximal sechs-wöchigen Kur vor dem
Schlafengehen eingenommen.
Homöopathie
"Wenn man vor Sorgen nicht einschlafen kann,
kann 'Ambra D3' helfen", so die Medizinerin. Weiterer homöopathischer
Helfer: Eine Tropfenmischung aus "Avena Sativa Urtinktur" (Hopfen),
"Passiflora D1" (Passionsblume) und "Zinkum Valerianikum D3" (eine
Zinkverbindung) zehn Minuten bis eine Stunde vor dem Schlafengehen
eingenommen.
Innere Anspannung
Die Psychologin Brigitte Holzinger vom Institut
für Bewusstseins-und Traumforschung in Wien erklärt, oft würden
Schlafstörungen durch eine innere Anspannung entstehen, demnach könnte
Entspannendes helfen. Wer sich im Grübeln statt im Schlaf verfängt, dem rät
die Expertin zu einem "Gedankenstopp": "Gedanken, die man nicht loswird, zu
Papier bringen, dann kann man es ablegen und sich am nächsten Tag wieder
damit beschäftigen."
Abendspaziergang
Simpel, aber wirkungsvoll sind ebenso
Abendspaziergänge, Meditation und beruhigende Musik. Außerdem sollte man nur
unter die Decke kriechen, wenn man wirklich müde ist und im Bett nichts
anderes tun als schlafen - soll heißen: kein Fernsehen, Lesen oder gar
Arbeiten. Sex findet sich übrigens auch auf der Liste der Müdemacher.
Die besten Schlummer-Tipps:
* Der Verzicht auf Nickerchen
untertags, da diese den Schlafdruck vermindern.
* Eine angenehme Umgebung: kühles Raumklima, Licht- und Schalldämpfung,
keine sichtbaren Stressfaktoren oder Uhren.
* Kurz vor dem Schlafen nicht viel Essen: ein übervoller Magen stört
den Schlaf.
* Kein Koffein - abends auf Kaffee, Cola oder Schwarztee verzichten.
* Auch übermäßiger Alkohol- und Nikotinkonsum wirken schlafstörend.
* Sport macht müde: Wer vier bis sechs Stunden vor dem Schlafengehen
körperlich aktiv war, schläft besser.
* Den Abend entspannt verbringen.