13. März 2008 12:28
Die Österreicher werden im Durchschnitt immer älter. Seit dem Jahr 1900 hat
sich die Sterberate halbiert, die Lebenserwartung verdoppelt.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs sind die häufigsten Todesursachen,
doch auch dort gibt es einen positiven Trend. Das erklärten Fachleute bei
der Präsentation des neuen österreichischen Todesursachen-Atlas der
Statistik Austria für die Periode 1998 bis 2004. Entscheidend ist weniger
die Medizin als der Lebensstil.
Langes Leben
"Die Österreicher pflegen immer später zu sterben.
1970 lag die durchschnittliche Lebenserwartung bei den Frauen bei 73,5
Jahren, bei den Männern bei 66,5 Jahren. Im Jahr 2006 betrug sie bei den
Frauen 82,7 Jahre und bei den Männern 77,1 Jahre. Das ist eine
Erfolgsstory", sagte Statistik Austria-Chef Peter Hackl.
Sieht man sich die Entwicklung noch länger an, ist die Veränderung
dramatisch: Im Jahr 1900 starben in Österreich (exklusive Burgenland, aber
mit Südtirol) bei einer Bevölkerung von 6,5 Millionen Einwohnern 150.000
Menschen. Nun sind es (2006) 74.300 Sterbefälle auf rund acht Millionen
Einwohner.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Bei den Todesursachen hat sich kaum
etwas verändert. Hackl: "43 Prozent der Sterbefälle sind auf
Herz-Kreislauf-Leiden zurückzuführen, 26 Prozent auf bösartige Erkrankungen,
je sechs Prozent auf Erkrankungen der Atmungsorgane und auf Vergiftungen und
Verletzungen, vier Prozent auf Erkrankungen der Verdauungsorgane und 15
Prozent auf sonstige Erkrankungen."
Geringste Sterberaten
Insgesamt gibt es bei den Mortalitätsraten
ein Ost-West-Gefälle. Statistik Austria-Bevölkerungsexpertin Jeannette
Klimont: "Die positiven Spitzenreiter sind die Tiroler Bezirke Lienz und
Kitzbühel mit Sterberaten um 16 Prozent unter dem Österreich-Durchschnitt."
Gefolgt werden sie von Bludenz (minus 13 Prozent) und Hermagor (minus zwölf
Prozent). Auch Innsbruck, Feldkirch, Landeck, Spittal an der Drau und Reutte
weisen Sterberaten auf, welche zehn Prozent unter dem österreichischen
Durchschnitt liegen.
Höchste Sterblichkeit
Die zehn Bezirke mit der höchsten
Sterblichkeit sind hingegen Oberwart und Tulln (plus 14 Prozent), dann
folgen Wiener Neustadt, Mistelbach und Bruck/Leitha (plus zwölf Prozent)
sowie Waidhofen/Thaya, Melk, Gänserndorf, Radkersburg und Mürzzuschlag mit
je plus zehn Prozent. Im Bundesländervergleich ist die Sterblichkeit in Wien
am größten (plus sechs Prozent gegenüber dem Österreich-Durchschnitt), die
Steiermark und Oberösterreich liegen knapp unter dem Durchschnitt (minus ein
bzw. minus zwei Prozent). Die Kärntner Bevölkerung hat eine um fünf Prozent
geringere Mortalität. Salzburg (minus sechs Prozent), Vorarlberg (minus neun
Prozent) und Tirol (minus elf Prozent) sind die besten.