02. Juni 2008 10:29
Tag für Tag strömen Unmengen von neuen Informationen und Eindrücken auf uns
ein und nur ein Bruchteil davon bleibt im Gedächtnis hängen. Ganz normal,
sagen Wissenschafter, denn ab dem 30. Lebensjahr geht es mit der
Leistungsfähigkeit der grauen Zellen bergab. Wer täglich etwas für seine
geistige Fitness tut, kann diesem Prozess jedoch erfolgreich entgegenwirken.
Wir zeigen die besten Methoden, wie Sie Ihr Gehirn auf Trab halten können.
Inklusive Tipps, wie man sich etwas leichter merken kann (siehe Buchtipp
links).
Brainfood
Nahrung für das Gehirn ist ein wichtiges Stichwort, so
Ernährungsexpertin Ursula Umfahrer-Pirker: „Wir leben in einer
Hochleistungsgesellschaft. Aber zum Glück wissen wir, wie wir uns ernähren
müssen.“ Um geistig fit zu bleiben, rät sie zu einer ausgewogenen Ernährung
mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen, die unmittelbar auf unsere
Gehirnzellen wirken. „Das Hirn kann seine Energie nur aus Glucose gewinnen.
Da man Kohlenhydrate nicht speichern kann, ist das Gehirn auf eine
regelmäßige Versorgung mit diesen angewiesen. Daher sollte man mehrmals über
den Tag verteilt komplexe Kohlenhydrate wie Obst und Getreide (Weizen,
Roggen, Dinkel, Gerste, Hafer) essen. Diese halten den Blutzuckerspiegel
konstant und gewährleisten eine gute Versorgung des Gehirns.“ Angenehmer
Nebeneffekt: „Kohlenhydratreiche Nahrung beugt wirksam Stress vor. Durch den
Konsum von Kohlenhydraten wird im Gehirn das Gute-Laune-Hormon-Serotonin
erzeugt, welches Hektik vertreibt.“
Gesunde Naschereien
Als gesunde Naschereien für das Büro
empfiehlt sie Nüsse, da diese diese die Merkfähigkeit erhöhen. Obstsorten
wie Marille, rote Beeren und Weintrauben sind ebenfalls
Top-Energielieferanten fürs Gehirn und enthalten zudem Antioxidantien,
welche die Abwehrkräfte stärken. Natürlich ist auch Gemüse eine willkommene
Quelle an Vitaminen und Mineralstoffen fürs Gehirn.
Wer sich hin und wieder eine Buttermilch in die Arbeit nimmt, profitiert:
Denn Milchprodukte sind reich an Kalzium, das eine wichtige Rolle bei der
Informationsübertragung spielt. Für die Hauptmahlzeiten sind
Vollkornprodukte (stärken die Nerven), Sojabohnen (Vitalstoffbomben!), fette
Seefische wie Lachs und Hering (wirken entzündungshemmend), rote
Fleischsorten (reich an Eisen, das für den Sauerstofftransport zum Hirn
verantwortlich ist) und Pflanzenöle (regenerieren die Nervenzellen) ideal.
Dazu viel Wasser, da bei Flüssigkeitsmangel sonst das Blut dicker wird und
die Konzentrationsfähigkeit nachlässt.
Bewegung
Aber auch Joggen bringt unser Hirn ordentlich zum
Laufen. Aktuelle Studien zeigen sogar: Aktivität trainiert unsere grauen
Zellen mehr als geistige Tätigkeiten, denn Bewegung führt zur Produktion
neuer Nervenzellen. Diese Erkenntnis kann man auch für sich nutzen, wenn man
schwierige Aufgaben vor sich hat. Denn Sport pumpt Sauerstoff ins Gehirn und
das erhöht die Konzentrationsfähigkeit. Ideal sind Ausdauersportarten wie
Laufen, Schwimmen, Rad fahren, Inlineskaten, Wandern und Tanzen sowie
Ballsportarten, die uns auch geistig fit halten.
Perfekte Merkhilfen
Auch Denksportaufgaben halten fit. Am meisten
profitiert man von Rätseln. Schach und andere Strategiespiele sind ebenfalls
sehr wirkungsvoll. Dabei sollte man darauf achten, dass sowohl die rechte
als auch die linke Gehirnhälfte beansprucht werden. Das gelingt mit
Bilderrätseln, die zugleich unsere Kreativzentren beflügeln.
Wie man Gedächtnisstützen bauen kann, verraten die beiden österreichischen
Journalisten Gerald Jatzek und Hermann Schlösser in ihrem aktuellen Ratgeber
Wie kommt der Esel auf die Brücke? Sie setzen dabei auf Reime, Sprüche und
Wortkürzel. Wie das genau geht? Überlegen Sie, was Sie sich merken wollen
und legen Sie los. Dass eine durchschnittliche Schwangerschaft 268 Tage
dauert, kürzen die beiden Autoren zum Beispiel mit dieser Formel ab: 2
hatten 6 und dabei nicht 8 gegeben! Oder: Die Abfolge von Stein-, Bronze-
und Eisenzeit kann man sich so wachrufen: Statt dem Stein der Weisen, nutze
Bronze und Eisen. Wetten, dass Sie das nie mehr vergessen?
Entspannung
Bitte berücksichtigen Sie: Wer sein Hirn regelmäßig
auf Hochtouren bringt, muss ihm auch hin und wieder eine Pause gönnen. Dazu
eignen sich Wellnessaufenthalte, Atemübungen oder sanftes Training wie Yoga
und Tai Chi. Auch eine Pause auf der Couch ist erlaubt – ob mit oder ohne
Rätselbuch.