16. Jänner 2007 14:13
Fernsehen ist für viele Kinder eine wesentliche Freizeitbeschäftigung. Die
AK hat deshalb das Nachmittagsprogramm von ORF1, ATV+, KI.KA und Super-RTL
analysiert. Dabei zeigt sich: Gut zehn Prozent der Sendezeit gehen für
Werbung drauf, bei den Privaten gar zwanzig. Wird mit Essen geworben, so
bewerben zwei von drei Spots ungesunde Kost, etwa Naschereien oder süße
Limonaden. Die AK fordert daher in der EU-Fernsehrichtlinie ein Werbeverbot
für Süßes und Fettes in Kinderprogrammen.
Jüngere Kinder erkennen Werbung nicht
"Kinder
bestimmen vermehrt selbst, was sie oder ihre Eltern kaufen", sagt AK
Ernährungsexpertin Petra Lehner, "damit sind sie eine begehrte
Zielgruppe für Werbung geworden." Wenn Kinder vor der Glotze
sitzen, sind sie auch der Werbung ausgesetzt. Vor allem Jüngere haben
Probleme, Werbung als solche zu erkennen. "Die Zahl dicker Kinder
steigt in Europa jährlich um 400.000 an", betont Lehner, "wenn
überwiegend Dickmacher beworben werden, ist das dem Kampf gegen Übergewicht
wahrlich nicht förderlich."
Zwei Drittel der Spots zeigen ungesunde Lebensmittel
Die AK
Konsumentenschützer haben daher insgesamt 240 Stunden Programm genauer unter
die Lupe genommen, das wochentags und am Wochenende zwischen 13.00 und 19.00
Uhr auf ORF1, ATV+, KI.KA und Super-RTL gesendet wird. Die AK Analyse ergab:
Gut zehn Prozent der Sendezeit am Nachmittag sind Werbung. Von der Werbezeit
entfallen 30 Prozent auf Nahrungsmittelwerbung, und davon wiederum sind zwei
Drittel Spots für "Ungesundes" wie Naschereien, süße Getränke
oder Junk-Food. "Es werden also vor allem Produkte beworben, die laut
Ernährungsempfehlungen seltener konsumiert werden sollten", stellt
Lehner fest. Gesundes, beispielsweise Obst und Gemüse, bekommen Kinder kaum
zu sehen.
ORF und KIKA ideal für Kinder
Die AK Analyse zeigt auch:
Beim ORF gibt’s zehnmal weniger Werbung als bei den privaten Sendern. KI.KA
ist werbefrei und daher für Kids in dieser Hinsicht am Besten. Beim ORF
bewirbt jeder fünfte, auf ATV+ jeder vierte und auf Super-RTL jeder dritte
Spot Lebensmittel. So sehen bei Super-RTL Kinder in einer durchschnittlichen
Fernsehstunde zwölf Lebensmittelspots!
Tipps der AK für Eltern
- KI.KA ist werbefrei und daher für Kinder besser geeignet als werbestarke
Privatsender.
- Schauen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind TV, und
besprechen Sie gesehene Werbebeiträge.
- Vergessen Sie nie:
Werbung will verkaufen, auch wenn bestimmte Produkte als besonders "cool",
"in" oder "ideal für Kinder" angepriesen werden.
Weiter Infos und die Publikation "Werbung im Kinderprogramm"
finden Sie im Internet unter www.arbeiterkammer.at