23. April 2008 13:13
Wer ab und an Namen vergisst, das Handy nicht findet oder etwas verlegt,
braucht sich nicht gleich in eine Alzheimer-Phobie flüchten. Gerade bei
Überforderung im Alltag, lässt mal das Gedächtnis aus.
Verkalkung
Jenseits
des 70. Lebensjahres kann der Leistungsabfall des Gehirns aber tatsächlich
krankhaft sein: Die sogenannte "Verkalkung" geht auf eine schlechter
werdende Gefäßsituation zurück. Diese "vaskuläre Demenz" ist aber seltener,
als eine Alzheimer-Erkrankung. "Etwa 100.00 Österreicher leiden an Demenz,
70% von ihnen haben Alzheimer", erklärt Andreas Walter, Facharzt fü
Psychiatrie und Neurologie und Primar im Geriateriezentrum Am Wienerwald.
Allerdings gäbe es auch viele Mischformen. Walter: " Die Dunkelziffer ist
hoch, weil Demenz oft spät erkannt wird.
Therapie
Dabei
kann der bei Alzheimer dramatisch verlaufende Gedächtnisabfall durch moderne
Medikamente gebremst werden. Walter: "Wie können die Krankheit nicht heilen,
aber lebenslang symptomatisch behandeln." Die Standardtherapie für Alzheimer
ist nach wie vor Aricept, das zu den sogenannten
"Acetylcholinesterase-Hemmern" gehört. Das Medikament wird seit zehn Jahren
erfolgreich eingesetzt: Es fördert die Leistungsfähigkeit des Gehirns und
wirkt sich auch positiv auf die bei Alzheimer auftretenden
Verhaltensstörungen aus. "Von Aricept gibt es weltweit die meisten
Langzeitstudien."
Die medikamentöse Therapie kann aber nur dann die
Lebensqualität der Alzheimer-Patienten verbessern, wenn auch die Betreuung
rundum stimmt. Walter: "Man musssich um diese Patienten intensiv kümmern."