31. Jänner 2007 11:53
Sie wandern nachts durchs Schlafzimmer, wälzen sich ruhelos im Bett und
nerven ihre Partner mit unwillkürlichen Beinzuckungen, durch die sie immer
wieder aus dem Schlaf gerissen werden. Das Restless-Legs-Syndrom (RSL) ist
eine Erkrankung, die ihre unangenehmen Symptome ausschließlich dann zeigt,
wenn Körper und Seele sich nach einer verdienten Ruhephase sehnen. „Tagsüber
treten in der Regel keine Beschwerden auf. Erst in den Abendstunden werden
die Probleme akut“, sagt Waltraud Moldaschl, Präsidentin des Dachverbands
für RSL in Österreich (www.restless-legs.at)
und selbst Betroffene.
Entspannen – für RLS-Patienten ein Fremdwort
Ob zu
Hause vor dem Fernseher, im Theater oder im Kino – „entspannen“ und
„ausruhen“ sind für viele RLS-Patienten Fremdwörter geworden. Denn das
unerträgliche Prickeln und Kribbeln löst einen ständigen Bewegungsdrang aus.
Viele können ihre Hobbys nicht mehr ausüben und sind nicht mehr mobil, weil
lange Zugfahrten und Flüge zur Qual werden. „Dadurch verlieren die Patienten
erheblich an Lebensqualität“, weiß Moldaschl.
Unruhige Beine: Fast eine Million ist betroffen
Etwa 900.000
Österreicher haben krankhaft unruhige Beine. Das Syndrom kann in jedem
Lebensalter auftreten – auch schon bei Kindern und Jugendlichen. Gehäuft
zeigt es sich erst in mittleren Lebensjahren, und zwar vor allem bei Frauen.
Die genauen Ursachen sind bis heute nicht geklärt. RLS-Patienten leiden
häufig unter Eisenmangel, Nierenversagen oder rheumatischen Arthritis.
Was kann man selbst tun?
Um die quälenden Beschwerden auch ohne
Medikamente etwas zu lindern, schwören viele Betroffene auf einfache
Selbsthilfe- Maßnahmen wie Bäder, Güsse mit kaltem oder warmem Wasser,
Massagen und Einreibungen. Auch gezielte Bewegung wie zum Beispiel Radeln
auf dem Heimtrainer kann die Missempfindungen abschwächen.
Dopaminspiegel sinkt nachts ab
Entspannungstraining, ein
individuelles Einschlafritual oder die Vorstellung eines „Ruhebildes“ helfen
manchen Patienten, trotz Schmerzen in den Schlaf zu finden. Bei schwerer
Form nützen vor allem Dopamin-Agonisten. "In den Abendstunden (11
bis 3 Uhr) fällt der natürliche Dopaminspiegel ab. Mit diesem Medikament
wird das Dompamin-Gleichgewicht wieder hergestellt, und es kommt nicht zu
den typischen Symptomen", meint Moldaschl. Sprechen Sie eine
Dauertherapie mit Ihrem Arzt ab.
Unbedingt vermeiden
Was Sie als RLS-Patient unbedingt meiden
sollten, sind Kaffee, Nikotin und Alkohol. Diese Getränke können die
RLS-Symptome und Ihre Schlafprobleme noch verstärken. Auch Schokolade und
alle Speisen die Glutamat enhalten sind nicht empfehlenswert.
Weiter Infos unter:
www.restless-legs.at
www.restless-legs.ch