11. März 2008 23:00
Übergewicht kann tödlich werden. Vor allem wenn es rund um den Bauch sitzt.
Denn die so genannte „abdominale“ Fettverteilung, also der Schwimmreifen,
erhöht das Risiko für Herzinfarkt, Diabetes, Schlaganfall und Bluthochdruck.
Was das Bauchfett zur tickenden Zeitbombe werden lässt, ist seine spezielle
Zusammensetzung. Der sogenannte Bierbauch enthält andere Fettzellen als der
Hüftspeck.
Fett ist nicht Fett
Das Fettgewebe um den Bauch produziert eine
Reihe von Hormonen und Cytokinen, die den Stoffwechsel beeinflussen. Einige
dieser Adipocytokine spielen eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von
Erkrankungen, die mit Übergewicht und Adipositas einhergehen. Fett, das sich
an Hüfte, Po und Oberschenkel festsetzt, erhöht zwar den Body-Mass-Index
(BMI), ist aber aus weniger gesundheitsschädlichen Fettzellen aufgebaut.
Neue Richtlinien
Da der Body-Mass-Index nichts über die Art der
Fettverteilung aussagt, nehmen Ärzte nun am Nabel Maß: Der Bauchumfang ist
ein verlässlicherer Parameter zur Risikobestimmung als Waage oder BMI. Und:
Experten haben die Grenzwerte für den Bauch nach unten korrigiert. „Wir
wissen heute, dass das Risiko für Diabetes bei Männern schon ab einem
Bauchumfang von 94, bei Frauen ab 80 cm steigt“, erklärt Stoffwechselexperte
Fritz Hoppichler.
Der kleine Unterschied
Von der Evolution sind Männer in puncto
Bauch eindeutig benachteiligt. Denn sie neigen vor allem zum gefährlichen
„Apfel-Bauch“, während Frauen Fett birnenförmig an der Hüfte sammeln.